Spanien, Portugal und die Kanarischen Inseln

In unserem Reiseblog beschreiben wir unsere Reise entlang der spanischen Nordküste, der portugiesischen Atlantikküste bis zu den Kanaren. Start ist in Bilbao, wo wir den Winter auf dem Boot verbracht haben. Entlang der Nordküste gibt es viele Klettergebiete. Die Felswände der Picos de Europa zwischen Santander und Gijon sind für uns ein verlockendes Ziel. Wir segeln weiter an der portugiesischen Atlantikküste nach Süden. Abgeschreckt durch die Gefahr der nach Norden ziehenden Orcas segeln wir nach Madeira. Im Spätsommer geht es dann weiter zu den kanarischen Inseln, wo unsere Reise 2024 endet.

Wir haben auf unserem Segelboot einen Tracker Spot Gen3 installiert, der über Satellit unsere Segelroute aufzeichnet. Mit einer Verzögerung von wenigen Minuten erscheint die Position unseres Segelbootes Noe links auf der Karte. Bei Touren im Inland bleibt der Tracker auf dem Boot zurück. 

Unser Segelboot ist dazu mit dem aktiven AIS auf der Webseite von Marinetraffic sichtbar. 


Nach unserer Ankunft im Herbst 2022 in Getxo bei Bilbao mit unserem Segelboot Noe, beschließen wir in der Marina auf unserem Segelboot zu überwintern. Der Herbst ist trocken und schön, so dass wir viel Routen im Baskenland und Navarra klettern können. Als im Dezember die Wetterlage komplett kippt und nasskaltes Wetter Einzug hält, mieten wir uns am Flughafen in Bilbao eine Auto für mehrere Wochen (für 9Euro am Tage inkl. Versicherungen) und düsen über die Jahreswende nach Süden um einige der vielen Klettergebiete im Süden Spaniens zu besuchen. El Chorro, Murcia und Calpe sind die idealen Winterziele, die unser Kletterherz schneller schlagen lassen.

 


Klettern in El Chorro

Klettern in El Chorro
Klettern in El Chorro

17. -  25.12.2022

Über die Weihnachtsfeiertage fahren wir zum Klettern nach El Chorro in Andalusien, ganz im Süden Spaniens. Da wir auf der Fahrt dorthin über Madrid fahren, besuchen wir Freunde aus München, die im Zentrum von Madrid seit vielen Jahren wohnen. In El Chorro gibt es neben den zahlreichen Klettergärten zu unserer Freude auch viele Mehrseillängen Routen mit bis zu 12 Seillängen.

 

Zum Bericht


Klettern in Murcia und Orihuela

Die Felswand des Leyva
Die Felswand des Leyva

26.12. - 07.01.2023

Am 2. Weihnachtsfeiertag ziehen wir wieder etwas weiter Richtung Norden in die Gegend von Murcia, Redovan und Orihuela. Eigentlich wollten wir noch das berühmte Alhambra in Granada besuchen, doch über die Feiertage erstreckt sich die Wartezeit auf eine Eintrittskarte auf über eine Woche - das war uns dann doch zu lang. 

Wir fahren über Granada und Murcia in die Nähe von Orihuela. Dort gibt es um diese Jahreszeit günstig Wohnungen zu mieten. Zu den Klettergebieten fährt man dann jeweils knapp 30min. Eine besonders schöne Tour mit alpinem Charakter ist uns am Leyva mit der Via Carillo-Cantabella geglückt. Einen Bericht über die Route gibt es hier.

 

 

Näheres über unsere Kletterabenteuer und viele Informationen über das Klettern von Mehrseillängen Routen rund um Orihuela und Redovan gibt es hier.


Klettern in Calpe und Benidorm

Penon de Ifach vom Gipfel des Toix
Penon de Ifach vom Gipfel des Toix

08.01. - 09.02.2023

In der Gegend um Calpe und Benidorm gibt es jede Menge toller Klettergebiete. Sella, Sierra de Toix und Guadalest, um nur einige zu nennen. Besonders anziehend ist für uns als Liebhaber der Mehrseillängen Tour der Penon de Ifach, der direkt vom Meer weg 250m in den Himmel ragt. Die Gegend ist eigentlich toll und das Klima in dieser Gegend ist zu Klettern im Winter besonders geeignet. Einziger Wermutstropfen ist die inzwischen mit Häusern zugebaute Landschaft, wo sich eine Villenanlage abwechselnd mit Wohnsilos an die andere reiht. Nichts desto trotz sind wir nach über 35 Jahren am Penon de Ifach mal wieder den schon etwas abgespeckten Megaklassiker Via Valencianos geklettert. Einen Bericht über das Abenteuer gibt es hier.

 


Klettern in Margalef, La Mussara und Calcena

Der Klettergarten von Maraglef
Der Klettergarten von Maraglef

10. - 15.02.2023

 

Auf der Rückfahrt von Calpe nach Bilbao besuchen wir die Klettergebiete von Margalef, La Mussara und Calcena. Da alle drei Klettergebiete von den Schwierigkeiten eher der gehobenen Klasse angehören und auch keine Mehrseillängen Routen bieten sind wir in diesen Gebieten nur kurze Zeit. Am 15.02. kehren wir nach Bilbao zu unserem Boot Noe zurück, um das Boot für die Weiterfahrt nach Westen vorzubereiten.


Segeln von Bilbao - Santander

Am 05.03.2023 starten wir zu unseren ersten Segeletappe von Bilbao nach Santander. Der Wind ist frisch auf der Biskaya, und die ungewohnten Schaukelbewegungen durch etwas chaotische Wellen machen mir zu schaffen. Nach 8 Stunden ist die Etappe aber geschafft. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage starken Westwind und hohe Wellen verkündet, verkriechen wir uns erst mal in der Marina am Flughafen. Dazu hat sich Christine eine üble Erkältung eingefangen. Naja, es gibt schlimmere Orte um einige Tage auszuharren.


Santander

Die vermeintliche Erkältung bei Christine war dann doch eine Corona Infektion, der Test dazu war positiv. Da wir ja im Boot sehr eng zusammen leben, war eine Infektion von mir dann eigentlich unausweichlich. Zum Ende der Pandemie hat es uns doch noch erwischt. 

Nachdem wir Beide die Infektion einigermaßen überwunden haben erkunden wir mit dem gemieteten Auto die Umgebung von Santander. 


Picos de Europa - Cares Schlucht

Bei unserer ersten Klettertour in den Picos de Europa merken wir recht schnell, dass unsere Fitness noch nicht ganz wiederhergestellt ist, damit sind halt nur Wanderungen und keine Klettertouren drin. Jetzt in der Vorsaison ist in der Cares Schlucht noch nicht viel los und wir teilen uns den Weg nur mit ein paar Ziegen.


Santander - Gijon

Am 31.03.2023 starten wir von Santander zu einer Nachtfahrt nach Gijon. Nach den tagelangen Westwinden bleibt uns nur ein kleines Fenster von 24h mit Wind aus Ost bis 20kn, das wir dann auch bis Gijon gut ausnützen. Da der Wind genau von hinten kommt müssen wir vor dem Wind kreuzen. Das Kreuzen ist auf dem Tracker gut zu sehen. Leider steht aber auch noch ein 2m Schwell aus NW an. Die entstehende Kreuzsee und die dadurch ungleichmäßigen Schaukelbewegungen des Bootes sind dann nicht so angenehm. Wir fahren Mittags in Santander los und kommen am nächsten Morgen um 9:00 in Gijon an. 


Gijon

Wir haben das Glück zur Osterzeit in Gijon zu sein und können uns die berühmten Umzügen der Semana Santa fast ohne andere Touristen ansehen. Dazu gibt es im Hinterland von Gijon jede Menge Klettergärten und alpine Wände, wo wir uns die nächsten Wochen austoben wollen. Wir mieten uns für 4 Wochen ein Auto und richten uns in der Marina von Gijon für unseren Aufenthalt ein.

Wenn wir mal keine Lust haben zum Klettern zu gehen oder das Wetter das nicht zulässt erkunden wir die Umgebung von Gijon und unternehmen verschiedene Wanderungen in Asturien:

Cabo de Penas

Das Kap ist die nördlichste Spitze Asturiens. Sein Leuchtturm warnt seit 1852 die Seefahrer vor den Gefahren der Klippen um das Kap.

Pena Mea

Pena Mea, der Berg mit dem Loch

Ribadesella

Unweit von Ribadesella sind sogenannte Bufones, das sind Löcher, die von der Oberfläche hinunter zum Meer reichen und aus denen bei entsprechendem Wellengang eine Wasserfontäne in die Höhe schießt. ein Schauspiel dass man sich bei Sturm nicht entgehen lassen sollte.

Covadonga

Covadonga liegt am Rande der Picos de Europa. Die Basilica wurde Legenden zufolge aufgrund eines Wunders Marias an diesem Ort errichtet und zieht viele Pilger an. Die Seen oberhalb sind einfach zu erreichen und werden deshalb auch von Massen besucht und von Influencer gepostet. In der Hauptsaison ist die Straße hinauf für den Verkehr gesperrt um ein Chaos zu vermeiden. In der Vorsaison ist es möglich mit dem eigenen Auto hinaufzufahren, es sind aber trotzdem schon ganz schön viele Menschen hier. 


Klettern in der Cordillera Cantabrica

Klettern Cordillera Cantabrica Escalada
Am Gipfel des Pico Gilbo, Montanas de Riano

Die Cordillera Cantabrica ist die westlich Fortsetzung des Gebirges der Pyrenäen. Der Gebirgszug zieht fast bis zur Westküste Spaniens nach Galizien. Die Cordillera Cantabrica ist eine markante Wetterscheide und trennt den oft feuchten Norden Spaniens von dem trockenen Hochland um Leon und den Gebieten östlich davon. Sowohl die Kletterberge des Baskenlands, die wir schon separat beschrieben haben als auch die imposanten Picos de Europa zählen zu der Cordillera Cantabrica. In einem eigenen Bericht schildern wir unsere Erlebnis auf bekannten Kletterrouten in den Picos de Europa und unbekannten Mehrseillängenrouten südlich von Gijon.


Gijon - A Coruna

Nach unserem längeren Aufenthalt in Gijon segeln wir in kleinen Etappen über das nette Städtchen Aviles, einem mehrtägigen Aufenthalt in Ribadeo, und kurzen Stopps in Viveiro und Cedeira nach A Coruna. A Coruna ist der Treffpunkt vieler Segler, die entweder die Biskaya direkt von Brest oder von England überqueren. Hier warten alle auf das richtige Wetterfenster zur Weiterfahrt nach Süden, um die gefürchteten Kaps zwischen A Coruna und dem Cabo Finesterre sicher zu passieren. 


A Coruna - Porto

Von A Coruna segeln wir erst mal bis Muxia und im zweiten Schritt um das Capo Finesterre nach Muros. Hier in Muros liegt der bei Seefahrern gefürchtete Abschnitt um die unzähligen Atlantikkaps von Galizien hinter uns. Schlechtes Wetter, starke Strömung und unberechenbare Winde machen dieses Seegebiet immer wieder unpassierbar. In Muros angelangt, haben wir die etwas ruhigeren und vom Atlantik geschützten Rias der Galizischen Küste erreicht.

Weiter nach Süden segeln wir in den ruhigen Gewässern des Ria de Arousa, Ria de Portevedra und Ria de Vigo bis Baiona nahe der Grenze von Portugal. Besonders schön ist der Aufenthalt im Islas Cies Nationalpark. Der geschützte Ankerplatz und der Strand steht den Stränden der Karibik in nichts nach. Zum Segeln und Ankern braucht man allerdings ein Genehmigung, die aber online innerhalb weniger Stunden erhältlich ist. Eine gute Anleitung dazu gibt es hier.

Nach einigen Tagen in den Rias segeln wir weiter in einer Tagesetappen nach Pavoa de Varzim. Der freundliche Hafenmeister geleitet uns mit seinem Schlauchboot an den sehr sicheren Liegeplatz. Von Pavoa de Varzim fahren wir mit dem Zug (Tageskarte für 7 Euro) in 30 Minuten nach Porto. In Porto ist zwar auch eine Marina, die aber sehr teuer sein soll. 


Porto - Oeiras

Von Porto bzw. von Pavoa de Varzim segeln wir in kleinen Etappen bis Oeiras, einer Marina in der Nähe von Lissabon. Eindrucksvoll ist Nazare, das durch seine bis zu 30m hohen Wellen, das Paradies für die Big Wave Surfer ist. Diese hohen Wellen kommen allerdings nur an ein paar Tagen zwischen November und März an die Küste. Als wir an den Klippen vorbeigesegelt sind, ist das Meer glatt mit wenig Wind. Wir segeln von dort weiter nach Peniche. In Peniche bleiben wir dann eine Woche, da wir hier einige nette Felsen zum Klettern finden. Die Felsen sind zwar nur etwa 10-15m hoch. Doch das Klettern direkt über dem Meer mit etwas Wellen hat schon was.

 

Wir segeln Peniche weiter in die Bucht von Lissabon und bleiben erst mal in der teuren Marina von Cascais hängen. 55Euro pro Nacht ist bisher der höchste Preis, den wir für eine Nacht bezahlen. Wir bleiben trotzdem einige Tage, da es unweit der Marina ein nettes Klettergebiet auch wieder direkt an der Küste gibt. Zudem radeln wir nach Sintra um uns den Palacio Nacional da Pena anzusehen. Wegen der vielen Besucher verzichten wir allerdings auf einen Eintritt - die Wartezeit von 2 Stunden um hinein zu kommen ist uns einfach zu lange. Allerdings die Gegend um das Schloss ist auch sehr schön! Leider ist Portugal generell im Gegensatz zu Spanien nicht auf Radfahrer eingestellt. Es gibt kaum Radwege, und die Autofahren fahren meist knapp und mit voller Geschwindigkeit an den Radfahrern vorbei.


Oeiras - Porto Santo Madeira

Wir liegen etwa eine Woche in Oeiras, als sich das geeignete Wetterfenster nach Madeira aufmacht: 1m Welle, maximal 20kn Wind und der Wind kommt aus dem Norden. Wir rechnen mit 4-5 Tagen. Leider soll für das letzte Drittel der 480nm nur schwacher Wind sein. Wir fahren im Pulk von drei anderen Segelbooten am 05.07.2023 los. Mit den anderen Segelbooten bleiben wir über die ganze Zeit im regen Funkkontakt. Der Kontakt vermittelt ein gewisses Maß an Sicherheit. Zunächst wollen wir nach Porto Santos um dann einige Tage später weiter die restlichen 30nm nach Madeira zu segeln.


Porto Santo

Die Insel Porto Santo ist die zauberhafte kleine Schwester Madeiras und liegt etwa 30sm nordöstlich davon. Jeden Tag verkehrt eine Fähre und bringt Touristen zu einem der wenigen großen Sandstrände der Gegend. Die Insel ist trocken mit wenig Bäumen und wird etwa von 2000 Einwohnern bewohnt. Im Hafen kann man entweder Ankern, an einer Boje oder an einem Schwimmsteg liegen.  Der Hafen ist gut geschützt vor schwerem Wetter. Wir treffen hier wieder alte Bekannte und Freunde: Brigitte und Hans von der SY Rosy Jane und Ruth und Rolf von der SY Hein Mück, beide Yachten haben mit uns die Route nach Madeira gemacht. Überraschender Weise treffen wir auch Anke und Martin mit ihrer Amel 54. 

Bald ergibt sich mit den drei Paaren ein Wandergruppe, die auf schönen und einsamen Routen Porto Santo zu Fuß erkundet. 


Madeira

Durchquerung von Madeira

Die Idee zur Durchquerung von Madeira hat sich ergeben, nachdem wir einige Tageswanderungen auf Madeira gegangen sind. Da wir mit unserem Boot im Osten der Insel liegen bietet sich eine Wanderung nach Westen an - und oben drüber über die höchsten Gipfel soll es dann schon auch gehen.

Weitere Informationen gibt es hier.

Durchquerung Madeira
Wandern in Madeira

Wandern in Madeira

Wir unternehmen viele Wanderungen in Madeira - entlang Levadas, über die höchsten Berge und entlang der Küste. Informationen zum Wandern in Madeira gibt es in unserem Blog zur Durchquerung Madeiras. Während dieser Zeit bekommen wir auch Besuch von Luisa und Philipp, die auf ihrem Besuchsprogramm auch viele Wanderungen aufgelistet haben.


Kanarische Inseln

Auf dem GR131 durch die Kanarischen Inseln

Der GR131 bildet den Abschluss des europäischen Fernwanderwegs E7. Er führt durch alle kanarischen Inseln. Der Start ist an der Nordspitze von Lanzarote, und das Ziel ist im Süden von El Hierro. Zwischen den Inseln sind wir mit den Fähren gefahren. Die Organisation von Übernachtung und Fähren erfordert einigen Aufwand, der im Bericht beschrieben wird. Einen detaillierten Bericht gibt es hier.

GR131
Wandern auf dem GR131 quer durch alle kanarischen Inseln

Mit der Überfahrt von Lanzarote nach Las Palmas de Gran Canaria am 28.12.2023 endet unser Reiseblog 2023.

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Kommentare: 1
  • #1

    Jochen + Sabine (Donnerstag, 12 Oktober 2023 00:02)

    Schön das wir uns kennengelernt haben. Wir wünschen Euch alles Gute für die weitere Zeit bei euren Unternehmungen⛵️��⛷️�‍♂️. Vielleicht trifft man sich in Südamerika ja wieder �
    Gruß von der Crew der SYJOSA.DE