VI+ oder V, A0 im Gesäuse
Erstbegeher: F. Hinterberger und K. Sixt am 17.08.1925
wir am 03.09.2011
Die Nordwestkante bzw. Rosskuppenkante der Rosskuppe 2145m zieht rechts der Bildmitte, links von der gelben Wand in ca. 18 SL zwischen die zwei höchsten Punkte am Grat. Rechts am Bildrand sieht man die Wand des Dachl.
Wir sind die Tour den Zustieg zur Kante von der Haindlkarhütte aus gegangen. Zur Hütte läuft man vom Tal etwas mehr als eine Stunde. Unser Zustieg zur Hütte gestaltete sich zu einem wahren Inferno: kurz vor der alten Hütte geht ein starkes Gewitter niederging und zwingt uns zum Unterstand unter einem Felsen - pitschnass werden wir dennoch.
Am nächsten Morgen starten wir von der Hütte um 5:30Uhr zum Einstieg. Von der Hütte geht es in Richtung Peternpfad. Am Anfang erschwert uns der Nebel die Wegsuche, aber nach etwas mehr als 2 Stunden stehen wir am Einstieg. Der Einstieg ist für uns zunächst nicht so klar zu erkennen. Wir steigen in die Wand einfach mal ein, denn der Fels schaut überall kletterbar aus. Nach etwa vier Seillängen im IV-Grad sind wir auf einem Köpfchen und auf der Spur. Da einige schwerere gebohrte Touren die Kante kreuzen, sollte man immer mal wieder einen Blick auf die Anstiegsskizze werfen, um nicht falsch und meist wesentlich schwerer abzubiegen.
Im unteren Teil der Kante geht es in einer großen Rechtsschleife relativ rasch zur Schlüsselstelle dem Hein-Riss. Im Riss stecken reichlich Bohr- und Normalhaken.
Christine im Hein-Riss VI+, den man mühsam innen oder elegant und luftig außen klettern kann. Es ist die einzig wirklich schwere Kletterstelle der gesamten Tour. Der Rest der Route überschreitet nie den unten 5. Grad.
Nach dem Hein-Riss kommt zwar noch die ein oder andere schwerere Seillänge, es bleibt steil, wird aber insgesamt leichter. Die Absicherung ist ein Mix aus klassischen, alten Haken und neuen Bohrhaken. Klemmkeile kann man gut legen.
Oben am Ausstieg kommen wir dann in die Sonne und in flaches Gelände. In der Mitte des Bildes ist mit Vergrößerung die Haindlkarhütte zu sehen.
Der Abstieg geht um die Rosskuppe herum zum Peternpfad, einem mittelschweren Klettersteig, der wieder am Einstieg vorbei führt. Vom Einstieg gehen wir dem Aufstiegsweg von heute morgen abwärts zurück zur Haindlkarütte. Viele gehen die Abkürzung auf halbem Weg nach rechts direkt ins Tal. Doch die Aussicht auf einen guten Kaffee mit Kuchen lockt uns zurück auf die Hütte. Für den Abstieg benötigten wir vom Ausstieg der Tour über die Hütte zurück ins Tal ca. 3 Stunden.
Vom Peternpfad sieht man nochmals in die Kante ein. Einige Kletterer sind später gestartet und klettern dafür in der Sonne.