Die Skisaison in Nordnorwegen zu Ende. Als nächstes wollen wir ans Nordkap zur Mitternachtssonne. Danach planen wir zurück in die Lofoten zu segeln um dort zum Klettern zu gehen.
Was bisher geschah: Wir haben unsere Norwegenreise Mitte Juli 2020 gestartet, und sind letztes Jahr bis nördlich von Tromsø gesegelt. In den Fjorden bei Skjervøy haben wir im November Orcas und Wale beobachtet und in Hammnes die ersten Skitouren gemacht. Den Polarwinter haben wir von Dezember bis März mit Skitouren rund um Tromsø verbracht. Anfang März sind wir nach Norden gesegelt und haben in den Lyngen Alps Skitouren unternommen. Wir können uns derzeit trotz der Pandemie in Norwegen frei bewegen. Zur Zeit gibt es hier keinerlei Einschränkungen.
Unsere Segelroute in Norwegen zeichnen wir mit einem Spot Gen 3 auf und übertragen es auf die Karte links. Die Daten werden etwa 30 Minuten zeitversetzt angezeigt. Startpunkt ist Hammerfest. Den Sender wird im Cockpit am Boot befestigt. So bald wir mit Noe losfahren wird er eingeschalten und sendet.
1. Etappe vom 05.05. - 06.05.2021, 61sm
Wir starten in Sør Tverrfjord in Loppa und segeln bei bestem Wetter nach Øksfjord. Wir wollen dort eigentlich noch eine Skitour machen, entscheiden uns aber das schöne Wetter zu nutzen und weiter nach Hammerfest zu segeln. Das Segeln in den Sunden (da kann man durchsegeln) und in den Fjorden (die sind hinten zu) zum Nordkap ist sehr abwechslungsreich. Es gibt kaum konstante Winde und die Windrichtung und Windstärke ändert sich ständig. Unangenehm sind starke Böen oder Fallwinde, die plötzlich aus den Fjorden oder von den Berghängen kommen. Die Windgeschwindigkeit kann sehr rasch auf 30kn zunehmen. Wir sind ständig gefordert die Segel den wechselnden Bedingungen anzupassen. Sicherheitshalber setzen wir gleich das erste Reff im Großsegel, und wechseln je nach Windstärke zwischen der Genua und der Fock. Anfangs segeln wir noch mit halbem Wind im Sørøysundet. Doch bald ist herrscht Flaute und wir müssen motoren. Immer wieder wechseln wir zwischen segeln und motoren ab, bis wir schließlich am späten Nachmittag in Hammerfest anlegen. Hammerfest ist ein Fährhafen. Auch einige Fischerboote liegen hier und auch Boote zur Versorgung von Ölplattformen sind zu sehen. Es gibt in der hintersten Ecke des weiten Hafenbeckens eine kleine Marina für Sportboote, wo wir in einem Fingersteg einen geschützten Platz für das schlechte Wetter der nächsten Tage finden.
Vom 06.05 bis 09.05.2021
Hammerfest ist mit knapp 12000 Einwohneren die größte Stadt Norwegens nördlich des 71ten Breitengrades. Die Stadt selbst wirbt mit dem Slogan "Nördlichste Stadt der Welt", wobei es in Norwegen Städte, wie Honningsvåg, gibt, die nördlicher als Hammerfest liegen. Die Stadtrechte wurden Hammerfest bereits 1789 verliehen, als der Ort noch fest in der Hand der Robben- Waljäger und der Fischer war. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der Deutschen Wehrmacht komplett zerstört. Vor der Zerstörung wurde die Bevölkerung allerdings nach Süden deportiert. Die Deutsche Wehrmacht zerstörte in dieser Zeit die meisten Orte im Norden Norwegens, um dem vorrückenden russischen Militär keine Infrastruktur zu hinterlassen. Nach dem Krieg wurde Hammerfest wieder aufgebaut. Details über den Aufbau und die weitere Geschichte von Hammerfest gibt es hier.
Heute steht hier die größte Gasverdünnungsanlage Europas. Sie schafft 350 Arbeitsplätze. Hammerfest ist Stopp der Hurtigenruten und hat einen Flughafen.
Das Klima von Hammerfest ist trotz des Golfstroms sehr rau und fast das ganze Jahr winterlich. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei +2Grad. Zum Vergleich München liegt bei +11Grad.
2. Etappe am 09.05.2021, 53sm
Wind und Wetter haben sich wieder etwas beruhigt, so dass wir zur nächsten Etappe ablegen. Wir passieren das Gaswerk und segeln bei schwachen Winden durch den Revsbotn in Richtung Havøysund. Auch dieses mal müssen wir immer wieder den Motor dazuschalten, da der Wind manchmal ganz einschläft. Da es jetzt schon 24h hell, das Wetter herrlich ist und wir nach Havøysund gut voran kommen, segeln wir gleich weiter bis Gjesvær. Vorher machen wir noch einen Abstecher zur Insel Storstappen. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und Heimat für unzählige Seevögel. Hier befindet sich die nördlichste Basstölpelkolonie weltweit. Die betonte Einfahrt nach Gjesvær ist einfach zu finden. Wir belegen den letzten freien Platz am Gästesteg.
3. Etappe am 11.05.2021, 33sm
Nach einem Tag Wetterpause mit Starkwind wollen wir heute das Nordkap umrunden. Das Nordkap liegt auf der Insel Magerøya. Es ist der nördlichste Punkt Europas, der auf einer Straße erreichbar ist. Die Straße kann, wie wir erfahren, zur Zeit wegen des Schnees nur im Konvoi befahren werden. Beim Nordkap handelt es sich eher um ein touristisches Ziel, als um einen nördlichsten geographischen Punkt.
Leider hat es wieder sehr wenig Wind, so dass wir die Segel bald wieder einholen und mit Hilfe unseres Motors um das Nordkap fahren. Die Seekrankheit macht mir bei dem sehr unruhige Seegang mit wenig Wind etwas zu schaffen. Doch bald verfliegen die Symptome und wir genießen die Umrundung des Kaps. Vor dem Nordkap liegt der Knivskjellodden, der um etwa 1000m weiter nach Norden in das Beringmeer ragt als das Nordkap. Bald sehen wir die steilen Felswände und den großen Globus vom Plateau des Nordkaps. Um 05:30 umrunden wir das Nordkap.
Wir fahren hinter dem Nordkap nach Skarsvåg, dem nach eigener Werbung nördlichsten Fischerdorf der Welt. Doch am Eingang des Fjords sehen wir auf dem AIS schon ein Meer an Fischerbooten im Nordosten des Kaps. Wie wir inzwischen schon befürchten, finden wir im Hafen von Skarsvåg keinen Platz für unser Boot. Nach einem kurzen Aufenthalt legen wir wieder ab mit Ziel Honningsvåg.
Um diese Zeit ist für das Fischen des Kabeljau Hochsaison hier im Norden. Jedes Fischerboot hat hierbei ein Kontingent an Fisch, den es fangen darf. Da diese Jahr die Saison in den Lofoten wohl weitgehend ausgefallen ist, sind viele Fischer hier her gekommen, um ihre freie Quote an Kabeljau noch zu fangen. Bei den Fischerbooten handelt es sich meist um kleine, etwa 8m lange Boote, die vom Fischer alleine oder mit einer Zweiercrew betrieben werden.
4. Etappe vom 14.05. bis 15.05.2021, 103sm
Wir liegen drei Tage am Gästesteg in Honningsvåg. Die Hafenmeisterin im Hafenoffice freut sich offensichtlich sehr über unser Kommen. Sie erlässt uns die Hafengebühr und schenkt uns noch einen Chip mit 500NOK für den Hafenstrom. Sie sei ja so froh, dass wir hier sind, denn in diesen Tagen sind Touristen sehr rar. Normalerweise liegen hier einige Kreuzfahrschiffe und es pendeln unzählige Shuttlebusse von hier zum Nordkap. Dass Museum und die Cafés sind dann zum Bersten gefüllt. Wir sehen zwar an den inzwischen wieder häufiger einlaufenden Hurtigruten einige Touristen, doch die Zahl scheint einstellig zu sein. Die bewegte Geschichte von Honningsvåg gibt es hier.
Am 14.05 dreht der Wind nach Osten und wir fahren in der Früh los. Nach etwa 7 sm geht es durch den Magerøysundet, der einen Gezeitenstrom von bis zu 4kn haben kann. Um hier nicht gegen an zu fahren gilt es den richtigen Zeitpunkt zu berechnen. 3 Stunden vor und nach Niedrigwasser setzt er in unsere Richtung. Wir können die gesamte Strecke bis Hammerfest segeln, bei bestem Wind von bis zu 15kn aus meist 90 bis 150Grad. Kurz vor dem Sund verfolgt uns das Boot der Küstenwache. Da ich ihren ersten Funkspruch nicht höre, macht sie sich mit einem lauten Tut bemerkbar. Eigentlich ist das Boot ja nicht zu übersehen, da es die Größe eines Frachters hat. Da es jedoch hinter uns herkam, und wir schon auf den Magerøysundet konzentriert waren, haben wir es nicht bemerkt. Eigentlich wollten sie nur wissen, wieso wir als Deutsches Boot unsere Deutsche Fahne nicht gesetzt haben. Tja, in diesen Zeiten wollen wir uns nicht so richtig als Deutsche outen, die hier im Norden Norwegens einfach so herumsegeln, wo doch Norwegen für Ausländer gerade gesperrt ist. Nach einer Entschuldigung setze ich schnell die Fahne, und alles ist ok.
Wir übernachten im Hammerfest und fahren am nächsten Morgen weiter. Auch heute gibt es wieder sehr gute Bedingungen zum Segeln. Der Wind bläst weiterhin aus Osten mit bis zu 30kn. Um 18 Uhr erreichen wir nach einer Rausche Fahrt mit bis zu 9kn durch den Sørøysundet sicher Bergsfjord und machen unser Boot am Gästesteg fest.
17.05.2021
Beim Blick aus unserem Deckshaus sehen wir die Berge ringsum Bergsfjord noch unter einer dicken Schneedecke. Eigentlich viel zu schade um nicht doch noch die ein oder andere Skitour zu machen. Wir segeln daher am frühen Morgen von Bergsfjord Richtung Westen etwa 30sm nach Årviksand an der Nordwestspitze der Insel Arnøya. Der Hafen hat eine massive Kaimauer aus riesigen Steinen. Vor einigen Jahren wurde diese Mauer verstärkt, da hier bei Sturm die Wellen des Atlantiks ungebremst anrollen. Im Hafen gibt es einen langen Schwimmsteg, an dem wir unser Boot festmachen. Das Wetter ist inzwischen wolkenlos, und wir starten um 17:00 zur Skitour auf den Klovsteinfjellet. Zuerst radeln wir mit dem Fahrrad 4 km in die Insel hinein. Die Räder deponieren wir an der Leitplanke - Autos und Fahrraddiebe kommen in diese einsame Gegend eh keine. Beim Start sind wir plötzlich von einer ganzen Herde von Rentieren umgeben. Später erfahren wir, dass die Tiere erst vor einer Woche aus dem Winterquartier hierher auf die Sommerweide gebracht wurden. Nach etwa 400Hm erreichen wir einen zugefrorenen See, den wir überqueren. Am Ende des Sees geht es über etwas steilere Hänge auf ein Hochplateau. Von dort sehen wir dann den Gipfel des Klovensteinfjellet, der sich über dem Plateau aufbaut. Mit einer großen Rechtsschleife geht es zum Gipfelhang, und um 20:30 stehen wir auf dem Gipfel. Da jetzt 24h die Sonne scheint, ist nicht die Uhrzeit sondern das Wetter entscheidend zur Tourenplanung.
18.05.2021
Zur zweiten Skitour müssen wir etwa 9km Richtung Langfjorden radeln. Wir starten wieder am späten Nachmittag vom Boot. Inzwischen hat es 15Grad, und die Schneeschmelze ist in vollem Gang. Als wir am Start unserer Skitour vom Vortag vorbei Radeln, ist dort vom Schnee neben der Straße kaum noch was zu sehen. Links und rechts von der Straße rauscht das Schmelzwasser in breiten Strömen dahin. Ein warmer Wind macht dem Schnee gerade den Garaus. Die Skitour auf den Røyskattfjellet geht eigentlich nur einen langen Hang hoch, der auch wieder abgefahren wird. Wie zu erwarten, ist der Schnee weich und sehr sumpfig. Trotzdem eine einsame und landschaftlich schöne Skitour.
19./20.05.2021
Die meisten Segler fahren in die Lofoten von Süden her an. Wir kommen diesmal vom Norden. Unser Plan ist über Tromsø, Finnsnes, Bjarkøya, Trollfjord nach Svolvær zu segeln. Zunächst Motoren wir bei sehr wenig Wind um die Insel Arnøya herum. Erst im Langsundet zwischen den Inseln Reinøya und Ringvassøya kommt etwas raumer Wind auf, den wir nutzen um nur mit der gesetzten Genua langsam durch den Sund zu gleiten. Wir kommen erst spät Abends in Tromsø an. Am nächsten Morgen ist entgegen der Wettervorhersage sehr schönes Wetter, so dass wir die Skier und die Räder fertig machen um auf den Tromsdalstinden zu gehen. Wir haben den ganzen Winter den Tromsdalstinden vom Boot im Hafen aus gesehen. Aber bedingt durch die ständig hohe Lawinengefahr, war ein Tour zum Gipfel im Hochwinter nicht möglich. Doch heute soll es klappen. Wir überqueren die große Brücke des Tromsøysundet und radeln an der Eismeerkathedrale vorbei in das Tal Tromsdalen. Am Ende der Straße lassen wir die Räder stehen und gehen mit unseren Tourenskiern weiter das Tal hinein. Nach etwa 4km weitet sich das Tal zu einem Kessel. Wir gehen nach rechts zum Rødryggen 776m. Nach dem kleinen runden Gipfel des Rødryggen geht es mit einigem Auf und Ab zum Sattel Salen, von dem der lange Gipfelgrat auf den Romsdalstinden startet. Anfangs geht es den breiten Grat mit einigen Kehren nach oben. Dann verjüngt sich der Grat und wird kurz vor dem Gipfel schmal und ausgesetzt. Einige rote Stangen zeigen uns die Begrenzung des Grates nach Osten. Dort lauern riesige Wechten, die vom Grat aus nicht einsehbar sind. Ein Betreten dieser Wechten kann fatal enden. Schließlich flacht der Grat ab, und läuft langsam zum Gipfel hin aus. Den Gipfel schmückt wie überall in Norwegen ein großer Steinmann. Wir haben den ganzen Tag über einen Skitourengeher getroffen, am Gipfel sind wir alleine.
23.-28.05.2021
Von Tromsø bis zum Rystraumen bei der Insel Ryøya sind es 7nm. Wir müssen etwas warten, um nicht in den Gegenstrom zu gelangen. Der Ebbstrom kann im Rystraumen mit bis zu 6kn fließen. Wir erreichen den idealen Zeitpunkt und segeln mit 1.Reff und Genua durch die Engstelle. Danach flaut der Wind ab und wir segeln gemütlich weiter bis Skrolsvik, wo wir im kleinen Hafen über die Nacht festmachen.
Am nächsten morgen herrscht Flaute. Wir fahren unter Motor zur 6sm entfernten Insel Bjarkøya. Hier war der Vikinger König Tore Hund zu Hause. Ein Denkmal nahe des Hafens erinnert daran. Auch eine schöne Rundwanderung auf den Inselberg steht auf dem Programm.
Weiter geht es dann nach Risøyhamn, wo aber starker Nordostwind das Anlegen unmöglich macht. Wir segeln daher weiter mit raumen Wind nach Sortland. Sortland ist auch bekannt als die blaue Stadt - viele Häuser sind blau angestrichen. Das Kulturhaus im Zentrum bietet ein nettes Cafe. Mittags ziehen wir weiter zum Raftsund. Der aufkommende Gegenwind mit bis zu 20kn zwingt uns die Strecke bis zur Insel Brottøya zu kreuzen. Auf der Ostseite der Insel gibt es einen sehr geschützten Ankerplatz in dem wir die Nacht verbringen. Im Raftsund spült uns der Ebbstrom am nächsten Morgen mit bis zu 12kn Fahrt über Grund nach Süden. Am Ende des Sunds zweigen wir nach Steuerbord ab und fahren in den Trollfjord ein. Ganz am Ende des Fjords gibt es beim Kraftwerk eine kleine Anlegestelle, an der wir unsere Noe festmachen.
Der Trollfjord liegt auf der Grenze zwischen den Vesterålen und den Lofoten.
Am nächsten Morgen fahren wir die restlichen 14sm nach Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten.
01.06.2021
Vom Hafen in Svolvær sind sie schon gut zu sehen, die Spitzen der Svolværgeita. Mit ihrer Doppelspitze thront sie mächtig über der Stadt. Der Zustieg zur Geita und zum dahinter liegenden Berg Fløya 590m wurde 2019 restauriert. Nepalesische Fachkräfte haben ein Stück des Weges mit einer steilen Steintreppe versehen. Massive Stufen statt unwegsames Blockgelände erleichtern den Aufstieg. In einer knappen Stunde stehen wir am Einstieg der Tour. Unser Ziel ist die Route Forsida, im UIAA Schwierigkeitsgrad VI- (NV+). In den Kletterrouten in Norwegen befinden sich generell keine Haken, man muss alle Zwischensicherungen selbst anbringen. Die Route wurde bereits 1947 das erste mal begangen. Zunächst geht es über leichteres Gelände bis zum 4. Grad im Zick-Zack die ersten zwei Seillängen empor. Dann versperrt ein senkrechtes Risssystem den Weiterweg. Über eine Rampe geht es zu diesen Rissen, die sich sehr gut mit Klemmgeräten absichern lassen. Der Stand am Ende der Seillänge befindet sich am sogenannten Sofa, einem großen Absatz, auf dem uns die Sonne erreicht. Vom Sofa geht es zunächst einen senkrechten Riss nach oben, dann weiter einem etwas unangenehmen breiten Riss, der nach schräg rechts oben weggeht. In der letzten Seillänge befindet sich die Schlüsselstelle der Tour. Einige Meter vom Stand weg kommt ein abdrängender Riss, unter dem sich ein historischer großer Haken befindet. Mit etwas hau-ruck gelingt diese Stelle. Danach geht es über schöne Platten bis zum Gipfel des linken Horns. Vom Horn seilt man zweimal ab, und befindet sich am Joch zwischen Geita und Fløya, von dem der Weg zurück nach Svolvær führt. Wir gehen allerdings noch auf die Fløya um bei diesem herrlichen Tag die Aussicht von oben zu genießen.
02.06.2021
Morgens fahren wir von Svolvær nach Henningsvåg und machen am Gästesteg im Hafen unsere Noe fest. Nachdem die Räder aus dem Stauraum geholt sind und fertig auf dem Steg stehen, brechen wir auf zur Pianokrakken Westwand am Eingang des Djumpfjords. Dort lassen wir die Räder am Straßenrand stehen. Nach einigen Verhauern beim Zustieg, finden wir dann doch den Einstieg zur Route. Über Absätze und sehr schönen Kletterstellen schlängelt sich die Route durch die schöne Wand nach oben. Einmal wähle ich eine Abkürzung und stehe gleich in einer Variante der Route, die wohl eher im VI Grad anzusiedeln ist. Nun gut - hochgekommen bin ich, allerdings habe ich dazu mehrere Anläufe benötigt. Vom Gipfel gehen wir etwa 100m nach Norden zu einer Abseilstelle. Dort geht es 50m nach unten zum Abstieg, der zurück zu den Rädern führt.
3./4.06.2021
An der Gandalf Wand bei Henningsvær gibt es viele Klettertouren. Durch die Nähe zu Henningsvær, den kurzen Zustieg und die große Auswahl an Routen ist die Wand sehr beliebt bei Kletterern. Dementsprechend überlaufen scheint es dort im Sommer zu sein. Da aber jetzt in Norwegen noch keine Ferien sind, und auch keine ausländischen Touristen da sind, haben wir die Wand fast alleine für uns. Wir wählen uns die zwei leichtesten Touren an der Wand aus: Gandalf V+ und Gollum V+. Beide Routen führen in jeweils drei Seillängen im rechten Wandteil durch schöne Risssysteme. Der Granitfels und vor allem die vielen Klemmrisse setzen unseren Händen arg zu. Beide Routen sind perfekt mittels Klemmkeile und Friends abzusichern. Der Abstieg erfolgt auf einem gemütlichen Weg in 20min zurück zur Straße.
06.06.2021
Nachdem wir uns gestern einen Tag ausgeruht haben vom Klettern und mit unserem Kajak einmal um Henningsær gepaddelt sind, geht es heute wieder in die Felsen. Diesmal haben wir uns die Klettertour Pedersenryggen ausgesucht, die den langen Westgrat auf den Sørfjellet hinaufgeht. Die Tour hat 9 Seillängen und bewegt sich von den Kletterschwierigkeiten im unteren 5. Grad. Entgegen der Beschreibung im Führer ist der Fels meist fest, und auch Absicherungen mit Keilen und Friends lassen sich ganz gut anbringen. Nach oben hin wird der Fels immer besser, und die letzte Seillänge ist die schwerste. Für die Tour ist etwas alpiner Spürsinn notwendig, da der Weiterweg nicht immer eindeutig zu erkennen ist. Der Abstieg führt uns vom Gipfel nach Süden durch eine steile Rinne und dem Blockfeld unter dem Maurpillaren zurück zum Fahrrad an der Straße.
Die Bezirke Ofoten und Salten sind Teile des Nordland (Vergleichbar mit einem Bundesland in Deutschland). Die Hauptstadt des Nordland ist Bodø. Beide Bezirke erstrecken sich auf dem Festland von südlich von Bodø bis nördlich von Narvik hinaus und östlich zur schwedischen Grenze. Auch die Lofoten sind Teil des Nordland.
08.06.2021
Am 07.06.verlassen wir Henningsvær und die Lofoten und segeln quer nach Osten Richtung Festland in das Gebiet des Stetind. Der Stetind als Namensgeber dieses Gebietes zählt zu den formschönsten Bergen Norwegens und ist Nationalberg Norwegens. Wir fahren nach Skutvik, einem kleinen Hafen auf der Halbinsel Hamerøya etwas südlich des Stetind. Von dort sind es mit dem Fahrrad etwa 10km bis zum Start der Tour auf den Hamerøyskaftet. Der Normalweg auf die Pyramide aus Granit hat die Kletterschwierigkeit V. Der formschöne Hamerøyskaftet ist uns beim Segeln entlang der Küste in den Norden schon aufgefallen. Das der Berg zum Klettern gut geeignet ist wussten wir damals noch nicht. Die Klettertour auf den Hamerøyskaftet windet sich in der Westwand des Berges über Absätze und Bänder zum Gipfel. Der Aufstieg ist durch die vielen Begehungsspuren kaum zu verfehlen. Auch heute sind einige einheimische Kletterer unterwegs, um den Berg zu besteigen. Der Abstieg erfolgt mit Abseilen entlang der Route.
17.06.2021
Von Skutvik segeln wir weiter etwa 10nm nach Bogen. Das Wetter ist wechselhaft und lädt nicht unbedingt zum Bergsteigen ein. Es hat die letzten Tage bis auf 600m in den Bergen geschneit. In einer Regenpause wandern wir dann doch noch vom Boot weg auf den Jamfjellet, der quasi der Hausberg von Bogen ist. Der Aufstieg ist markiert und gut ausgetreten.
19.06.2021
Die Nordskot Traverse ist eine Wanderung, die mit einer Abseilstelle und einigen Kletterstellen im I. und II. Schwierigkeitsgrad gewürzt ist. Das Herzstück der Wanderung ist der eindrucksvollen Verbindungsgrats vom Sørskottinden zum Punkt 530moh am Grat zum Skotstindan. Zunächst gehen wir vom Boot in Nordskot 3km der Straße entlang bis nach Sørskot. Am Ortseingang startet der viel begangene Wanderweg auf den Sørskottinden 608m. Vom Gipfel aus sieht man den nach beiden Seiten steilen Granitgrat der Traverse. Wir folgen den Spuren entlang des Grates bergab, bis wir an eine kurze Abseilstelle gelangen. Hier ziehen wir unsere Klettergurte an. Das Seil legen wir um einen Felskopf und seilen etwa 10m auf einen Absatz ab. Danach verstauen wir das Seil wieder im Rucksack. Der Grat ist breiter als er vom Sørskottinden aus erscheint. Unterbrochen mit einigen leichteren Kletterstellen im I. und II. Grad, erreichen wir den Punkt 530moh. Seil haben wir auf dem Grat keines mehr gebraucht. Vom Punkt 530moh gibt es drei Möglichkeiten: entweder man klettert den Grat weiter bis zum Skotstinden (schaut schwer aus), oder man steigt nach Osten zum See Lundvatnet ab (schaut weit aus) oder man steigt nach Westen zu den Seen Nordskotvatnet ab (schaut steil und schwer aus). Nachdem unser Boot in Nordskot liegt entscheiden wir uns für die letzte Option. Der Abstieg zu den Nordskotvatnet erscheint vom Grat aus gesehen sehr steil und eigentlich nicht begehbar. Doch vom Joch unter dem Punkt 530moh zieht ein schwach ausgeprägter Pfad die steile Flanke zu den Seen hinunter. Steil, erdig und ausgesetzt windet sich der Pfad durch die Felsplatten nach unten. Doch der schwierigste Teil des Abstiegs liegt noch vor uns, denn der Pfad endet hier weit über den Seen. Wir schlagen uns vorsichtig weiter ohne Weg hinunter zu den Seen über steile, mit Moos bewachsene Geröllfelder, durch dichtes Birkengestrüpp und über steile mit Farn bewachsene Hänge. Am Ende der Seen finden wir einen Pfad, der uns zurück nach Nordskot zum Boot bringt.
Von den Ofoten segeln wir zur Insel Landegode, die etwa auf Höhe von Bodø liegt. Wir lassen Bodø anschließend an Backbord liegen und segeln weiter nach Süden über Sør-Arnøya und Støtt nach Klokkergården auf der Insel Rødøya. Über Klokkergården ragt die steile Felswand des 440m hohen Rødøyløva. Auf den sehr schroff aussehenden Berg geht ein gemütlicher Wanderweg. Der untere Teil des Weges bis zu einem Sattel wurde in den letzten Jahren mit Steintreppen für Jeden begehbar gemacht. Die Treppen wurden von nepalesischen Arbeitern erstellt. Ab der Hälfte des Aufstiegs sind die Treppen zu Ende, und man wandert auf dem ursprünglichen Weg weiter zum Gipfel. Auf dem Gipfel steht man dann direkt über der senkrecht nach Süden abfallenden Felswand. Wer hier nicht schwindelfrei ist, hält eh genügend Abstand zum Abgrund
In Klokkergården bieten drei lange Schwimmstege ausreichend Platz für Boote. Die Stege gehören dem etwa 50m hinter den Stegen liegenden Restaurant. Das Restaurant befindet sich in einem alten, schön renovierten Haus. Die Inneneinrichtung ist halb Museum, halb Restaurant. Es scheint insgesamt wohl ein Restaurant der etwas gehobenere Klasse zu sein, zumindest den Preisen nach: Apfelkuchen für 16Euro ist nun wahrlich kein Schnäppchen, auch nicht in Norwegen. Und als uns erklärt wird, dass man ohne Reservierung keinen Platz bekommt, sondern Draußen im Wind auf der Terrasse essen muss, ist uns endgültig die Lust auf Kaffee mit Kuchen vergangen. Unser italienischer Cappuccino auf dem Boot schmeckt uns eigentlich eh immer am Besten..
Schon von weitem sehen wir die steilen Felsberge von Sanna. Mit über 400m Höhe überragen sie alle Inseln auf dem Archipel von Træna. Als wir näher kommen geht unser Blick gleich auf Suche nach machbare Linien an den Felstürmen. Den Trænstaven wollen wir besteigen. Er ist der nördlichste und höchste der 4 Gipfel auf der Insel. Auf den südlicheren Kjølen 243m geht sogar eine Straße hoch, die als Tunnel durch die mittleren zwei Gipfel gebaut wurde. Ein Radarstation der NATO schmückt den Gipfel des Kjølen. So steil und unbesteigbar der Trænstaven vom Hafen aus aussieht, so überraschend einfach ist seine Besteigung selbst. Zuerst wandern wir durch den Ort von Sanna Richtung Norden und Umrunden den Trænstaven auf seiner Nordseite, bis wir zur vom Hafen nicht einsehbaren Westkante gelangen. Ein schwach ausgeprägte Pfad führt uns durch eine kleine Schlucht hoch zum Anfang des Westgrats. Auf einem kleinen Absatz legen wir die Klettergurte, Kletterschuhe und das Seil an. Etwa vier Seillängen im 3. Schwierigkeitsgrat folgen wir jetzt dem Westgrat nach oben. Die Kletterei ist zwar sehr grasig und erdig, doch wir können fast immer in felsiges Gelände ausweichen. Der Fels ist dann solide und gut zu Klettern. Zur Überraschung finden wir an den Standplätzen je zwei neue Bohrhaken mit Abseilringen. Die Zwischensicherungen müssen allerdings selbst angebracht werden. Nach vier Seillängen flacht der Grat ab. Wir lassen unser Seil am letzten Standplatz liegen und folgen dem Pfad zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt über vier maliges Abseilen entlang der Aufstiegsroute.
Zurück im Ort gehen wir erst mal in das nur im Sommer geöffnete Café. Bei Waffeln mit Preiselbeermarmelade und Kaffee lassen wir die gelungene Tour ausklingen.
Lovund ist berühmt als die Heimat von Tausenden von Papageientauchern, die an den Hängen des Lovundfjellet brüten. Mitte April schwärmen die Vögel ein und wenn die Brutzeit im Juli beendet ist ziehen viele dieser putzigen Vögel wieder aufs Meer hinaus. Früher hat man die Vögel gejagt, und die Eier aus den Nestern entwendet. Dazu gab es einen eigenen Jagdhund, den Lundehund. Mit seinen sechs Zehen war er ein besonderer Kletterer und geeignet die Vögel aus ihren Erdnestern zu holen.
Wir sind aber nicht zur Jagd hier, sondern wollen den höchsten Berg der Insel, den Lovundfjellet besteigen. Vom Hafen geht es zuerst flach an der Ostküste der Insel entlang. Nachdem wir eine markante Bucht umquert haben, steigt der Weg sofort steil an. Er führt nun fast senkrecht ein steiles Couloir hinauf. Auf halber Höhe quert der Weg dann gesichert mit Ketten aus dem Couloir hinaus auf einen steilen Hang, den es in vielen Serpentinen nach oben zum Gipfel geht. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg zurück. Wie meistens sind wir wieder mal alleine auf dem Gipfel.
In Norwegen kann man je nach Wetterlage entweder sehr geschützt zwischen den vielen Insel und dem Festland segeln, oder bei stabiler Wetterlage außen entlang an den exponierten Inseln. Wir wählen den äußeren Weg, da das Wetter für einige Tage ruhiges Sommerwetter verspricht. Nach einem kurzen Stopp in Sandnessjøen segeln wir nördlich an der Insel Vega vorbei nach Rørvik. Von Rørvik geht es weiter zu unseren Freunden Conny und Rolf nach Bessaker, die dort das Kro betreiben.
Nach zwei Tagen in Bessaker mit Ratschen mit gutem Essen brechen wir wieder auf und segeln hinaus zur Insel Halten. Halten ist wie viele andere Inseln, die weit weg vor der Küste liegen, nur noch im Sommer bewohnt. Früher, als der Fischfang in seiner Blüte stand, war hier das ganze Jahr ein reges Treiben mit vielen Booten. Dicht gedrängt und geduckt stehen noch einige Häuser und ein Handelshaus, die früher den Fischern und ihren Familien als Unterkunft und Handelsplatz dienten. Die Bewohner kommen mit ihren eigenen Booten, die sie an den wenigen Stegen im geschützten Hafen festmachen, oder mit der Fähre. Heute sind die meisten Teile der Insel als Naturschutzgebiet ausgewiesen und die Jagd findet oft nur noch mit dem Fotoapparat auf die fliegende Tierwelt statt. Ein ehrenamtlicher Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Andenken aus der Vergangenheit zu bewahren und will die historischen Gebäude auf der Insel erhalten. Die Geschichte der Inseln verläuft wie auf so vielen Inseln weit weg von der Küste auch parallel mit der Geschichte des dort erbauten Leuchtturms.
Wir segeln von Halten weiter nördlich von der Insel Hitra vorbei bis zur Insel Håholmen. Die kleine Insel ist mit Hütten übersäht, die alle zu dem Hotel Håholmen gehören. Von dort segeln wir mit raumen Wind mit unserem Parasailor um Hustadvika herum zur Insel Ona. Ona ist die nördlichste Insel einer ganzen Inselkette, die bis kurz vor Ålesund reicht. Auch in Ona wurde die Vergangenheit durch den Fischfang und den Leuchtturm geprägt. Die Insel ist das ganze Jahr bewohnt. Ein Autofähre pendelt zwischen dem Festland und Ona und stellt die ganzjährige Versorgung von Ona sicher.
Von Ona segeln wir nach Ålesund und weiter um das wegen seiner Strömung und Wellen gefürchtete Kap Stadlandet. Von Florø geht es dann wieder hinaus auf das Nordmeer zur Insel Værlandet. Die Insel bildet zusammen mit Bulandet und Alden ein ganzes Archipel mit unzähligen weiteren kleinen Inseln. Dieses Archipel gilt auch als Brücke zwischen dem Nordmeer und der Nordsee.
Von vorangegangenem Besuch wissen wir um die runden Berge der Insel Værlandet, die uns schon vor vier Jahren aufgefallen sind. Dieses Mal wollen wir da klettern gehen. Der Berg besteht aus Konglomerat. Das Gestein ist wegen fehlender Risse schwer mit Keilen und Friends abzusichern. Fasziniert schauen wir uns die fast senkrechte Westwand an. Doch nur am rechten Rand entdecken wir eine Linie nahe der Westkante, die wir auch irgendwie glauben absichern zu können. Das Potential für Touren ist hier sehr groß, doch ohne Bohrhaken ist eine Absicherung von Routen kaum möglich. Bohrhaken sind in Norwegen allerdings nicht erwünscht, so dass die Felswände wohl noch einige Zeit unbestiegen bleiben werden.
In Utvær liegt der westlichste Punkt Norwegens. Auch hier spielt der Leuchtturm eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Insel. Er wurde 1900 erbaut und wurde im II. Weltkrieg beschädigt. Früher waren drei Familien damit beschäftigt, das mit Paraffin betriebene Licht in Betrieb zu halten. Heute ist der aus Gusseisen erbaute Leuchtturm voll automatisiert und immer noch in Betrieb. Ein Verein kümmert sich darum, die Geschichte des Leutturms und der Insel am Leben zu erhalten. Nach einer Führung mit Besteigen des Turms kann man sich noch im angegliederten Cafe an leckeren Waffeln und Kaffee erfreuen. Die Einfahrt nach Utvær für Boote ist sehr eng. Es gibt zwar zum Anliegen am Eingang des Hafens einen Gästesteg, an dem legt aber auch die Fähre an - und dann hat man da keinen Platz. Wir haben Glück und werden an einen freien Steg im Inneren des Hafens verwiesen, an dem wir liegen können. Die Insel hat einen markierten Wanderweg, der entlang aller Sehenswürdigkeiten führt - Leuchtturm, Paradies, Schulhaus ( in Spitzenzeiten gab es 12 Schüler) und dem der Wetzstein für die Schwerter der Wikinger.
Auf unserer weiteren Reise nach Süden haben wir, auch wegen der erneut angespannten Corona Situation, einen weiten Bogen um die Städte Bergen und Haugesund gemacht. Nur nach Stavanger sind wir von Tananger aus für einen Tag geradelt, da wir diese Stadt bisher immer ausgelassen haben und eine Weiterfahrt nach Süden wegen des starken Südostwinds nicht sinnvoll ist. Vor dem Kap Lysta sind wir noch nach Flekkefjord gefahren, um dort das richtige Wetterfenster für die Umrundung von Lysta und dem Kap Lindesnes abzuwarten. Eine lustige Radtour auf einer ausrangierten Bahnstrecke sorgt hier für etwas Abwechslung.
In Kristiansand mieten wir uns ein Auto und fahren für eine Woche zum Klettern in das Setesdal. Das Klettergebiet ist eines der norwegischen Topgebiete mit vielen Klettergärten, aber auch langen und alpinen Touren durch plattige Granitwände. Viele Kletterrouten wurden von Hans Weninger eingerichtet, der auch einen Führer herausgegeben hat. Da wir untrainiert sind, begnügen wir uns mit den etwas leichteren längeren Touren. Neben der Tour Trygg og glad (VI/7 SL) am Sletafjell, gelingen uns auch am Bø die Touren Peter Pan (IV+/10SL) und Smee (IV/10SL). Auch die Tour Smykkestein am Løefjell (V+/8SL) ist als längere Tour noch zu erwähnen. Alle Touren sind durchgehend gebohrt. Allerdings sind die Hakenabstände meist um 10m, so dass der Schwierigkeitsgrad beherrscht werden muss. Der Abstieg erfolgt durch Abseilen entlang den Routen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass man unbedingt zwei 60m Seile verwenden muss, da die Abseilstellen mit einem Abstand von 60m eingebohrt wurden.
12.09.2021
Jetzt geht alles ganz schnell: wir verlassen Kristiansand Richtung Osten und fahren zwischen den Schären nach Lillesand. Als wir von Lillesand weiter die Küste Richtung Osten segeln wollen, bläst uns der Wind mit 15 kn ins Gesicht. Wir segeln erst mal einige Meilen Richtung Südosten in den Skagerrak hinein, bis wir dann den Entschluss fassen gleich weiter nach Dänemark zu segeln. Der Wind kommt aus Nordosten und ist ideal für die Überfahrt. Einige Meilen vor Thyborön ziehen wir den Parasailor hoch, da der Wind genau von hinten kommt. Wir lassen die dänische Westküste auf Backbord liegen, segeln an Sylt vorbei und bergen an der Einfahrt zum Hafen von Helgoland den Parasailor. Wir verbringen einige Tage in Helgoland und segeln dann weiter über Cuxhaven nach Glückstadt. Unsere Reise nach Norwegen mit Polarnacht und Mitternachtssonne, Skitouren, Klettern und Segeln findet hier ihr Ende. Noe liegt in Glückstadt sicher an Land - bis zur nächsten Reise.