Wir wandern den Te Araroa in Neuseeland vom Januar bis Juni 2019 von Süden nach Norden. Mit einer Gesamtlänge von etwa 3000km ein wahrlich langer Pfad! Wir haben
unseren Weg über Satellit getrackt und ein Tagebuch zu allen Etappen erstellt. Mit einige Videoclips wollen wir darüber hinaus für etwas Te Araroa Liveatmosphäre sorgen. Nachfolgend
gibt es zu den einzelnen Etappen einen Link mit kurzem Bericht und Bildern. Mit einem Klick ist man mitten drin.
Die Etappen der Südinsel:
- Bluff - Invercargill
- Invercargill - Riverton
- Riverton - Birchwood Farm
- Birchwoodfarm - Te Anau
- Te Anau - Queenstown
- Routeborn Track
- Queenstown - Wanaka
- Wanaka - Twizel
- Twizel - Royal Hut
- Royal Hut - Rangitata River
- Rangitata River - Rakaia Rive
- Rakaia River - Arthurs Pass
- Arthurs Pass - Boyle
- Boyle - St. Arnaud
- Ship Cove - Havelook
- Richmond Range
Die Etappen der Nordinsel:
- Picton - Wellington
- Wellington - Waikanae
- Tararuas Crossing
- Palmerston North - Tongariro National Park
- Tongariro National Park
- Tongariro National Park - Hamilton
- Hamilton - Auckland
- Auckland - Stillwater
- Stillwater - Whangerei
- Whangarei - Pahia
- Pahia - Mangamuka Bridge
- Mangamuka Bridge - Cape Reigna
Wir haben unsere Wanderung auf dem Te Araroa mit einem Spot3 aufgezeichnet. Das kleine Gerät habe ich auf dem Rucksack mit Blick zum Himmel befestigt. Alle 10min wird so ein Signal über Satellit zum Speicherort der Koordinaten zu Spotwalla gesendet.
Der Spot3 hat uns gleichzeitig auch als Notfunkgerät gedient. Ein Notrufknopf am Gerät löst sofort die Rettungskette aus. In Neuseeland wird meist über Helikopter gerettet. Auf dem Te Araroa geht man tagelang ohne Empfang für Mobilfunk, so dass es zur sofortigen Meldung eines Unfalls eigentlich nur diesen Meldeweg über Satellit gibt.
Impressionen vom Te Araroa
Nachfolgen einige Videoclips, die beispielhaft zeigen sollen, was Euch auf dem Te Araroa so alles erwartet:
Der Clip zeigt eine typische Flussüberquerung auf dem Te Araroa. Entlang der Wanderung müssen unzählige solcher Überquerungen absolviert werden. In diesem Clip queren wir den Motueka River in der Richmond Range bei niedrigem Wasserstand. Die Wanderstöcke erleichtern uns die Balance zu halten. Die Wanderschuhe bleiben bei Flussdurchquerungen immer an den Füssen dran, da so der Stand im Flussbett sicher ist. Die Gefahr bei einer Überquerung ergibt sich immer aus der Wassertiefe und der Strömungsgeschwindigkeit. Große Steinbrocken im Wasser und trübes Wasser sind Faktoren sich einen anderen Übergang zu suchen, oder lieber doch noch abzuwarten bis die Verhältnisse zur Durchquerung bessern. Die meisten Unfälle auf dem Te Araroa gibt es bei Flussüberquerungen.
Wir campieren bei einer sternenklaren Nacht auf der Ada Flat in der Richmonmd Range. Die Flache Stelle am Grat liegt zwischen der Slaty Hut und der Rintoul Hut und etwa eine Stunde vor dem Abstieg zur Old Man Hut. Die Ada Flat ist bei schönem Wetter ein toller, ebener, aber durchaus exponierter Zeltplatz mitten im Gebirge. Da es an diesem Platz kaum Windschutz gibt, kann es bei einem Wetterumschwung hier sehr ungemütlich werden. Das Trinkwasser muss man entweder von der Slaty oder der Rintoul Hut mitbringen. Wasserquellen gibt es auf dem Grat keine. Der Clip zeigt wie am nächsten Morgen der schwache Wind vom Norden einzelne Nebelschwaden über den Kamm treibt. Mit Zeitraffer ergibt sich so ein eindrucksvolles Naturschauspiel.
Die Tararua Crossing ist nicht Teil des Te Araroa sondern eine anspruchsvolle Erweiterung der Wanderung. Der Weg führt von der Parawei Lodge über die Field Hut zur Kime Hut. Von dort startet der lange Grat des Crossing über die Mangahuka Hut zur Anderson Hut. Kurz nach der Anderson Hut kommt man auf dem Junction Knob wieder auf den Te Araroa. Der Grat am Crossing ist sehr exponiert und nur teilweise als Klettersteig ausgebaut. Viele schwierige Kletterstellen am Grat sind aber auch nicht versichert. Bei uns hat kurz nach der Kime Hut starker Wind und Regen eingesetzt, der die Begehung noch erschwerte. Gute Regenausrüstung, absolute Trittsicherheit und gute alpine Erfahrung sind für die gesamte Crossing unabdingbar. Der Clip ist kurz vor der Mangahuka Hut am versicherten Steig entstanden.
Die letzten Tage auf dem Te Araroa wandern wir die 90 Mile Beach zum Cape Reinga. Starker Gegenwind mit viel Sand in der Luft erschweren uns das Gehen. Drei Tage dauert dieser Abschnitt. Der Sand ist hart gepresst, so dass wir im Sand kaum einsinken. Das Wetter meint es auch die letzten Tage auf dem Te Araroa sehr gut mit uns. Der gefürchtete Regen im Herbst bleibt aus. Diese für uns letzte Etappe ist berühmt berüchtigt für den Start in Richtung Süden: es gibt kaum Wasser, die Tagesetappen sind über 30km lang und man ist der Sonne schutzlos ausgesetzt. Einige Wanderer, die in dieser Saison am Cape Reinga gestartet sind, mussten den Te Araroa bereits hier mit riesigen Blasen an den Füssen und dehydriert durch Wassermangel vorzeitig beenden. Etappen zur Eingewöhnung gibt es auf dem Te Araroa in beiden Richtungen keine!
Te Araroa Tagebuch
Los gehts!!!
Nach einer 35-stündigen Reise sind wir in Christchurch angekommen. Wir verbringen hier zwei Tage zum Akklimatisieren und um den Jetlag von 12 Stunden Zeitunterschied zu verdauen. Christchurch ist immer noch stark von den beiden Erdbeben von vor 7 Jahren gezeichnet, bei dem über 100 Menschen ums Leben kamen und die meisten Gebäude beschädigt wurden. Viele Gebäude sind noch immer wegen Einsturzgefahr gesperrt oder wurden inzwischen komplett abgerissen. Auch sind inzwischen viele neue Gebäude im Zentrum entstanden. Christchurch hat sich durch das Erdbeben stark verändert. Anschließend sind wir weiter nach Invercargill geflogen. Mit einem Leihwagen fahren wir dann zum Bluff, dem Startpunkt des Te Araroa auf dem Weg nach Norden. Im Oyster Cove tragen wir uns in das Tourenbuch des Wanderweges ein. Anschließend laufen wir um den Bluff herum und besteigen den Bluff Hill. Von oben sieht man im Süden die Stewart Island und Richtung Westen nach Invercargill. Das Wetter ist wechselhaft mit einigen Regenschauern. Morgen decken wir uns noch mit Proviant ein und übermorgen wollen wir dann von Invercargill loslaufen.
20.01.2019 From Bluff to Invercargill
After a 35-hour long journey we have arrived in Christchurch. We are spending two days here so we can adjust and sleep off the jetlag of 12 hours. Christchurch is still scarred by the two earth quakes that happened 7 years ago where over 100 people died and most of the buildings were damaged. Many buildings are still in danger of collapsing or have already been torn down. Many new buildings have been constructed in the center. Christchurch has changed a lot because of the earthquakes.
The next day we took a plane to Invercargill. We rented a car and drove to the Bluff, the starting point of Te Araroa. In Oyster Cove we put our names down in the tour book of the long-distance walk. Then we trekked around the Bluff and hiked up the Bluff Hill. From the top you can see the Steward Island in the north and Invercargill in the west. The weather is unsettled with a couple of rain showers. Our plan for tomorrow is to buy food and the day after tomorrow we want to start trekking from Invercargill.
22.01.2019 Von Invercargill nach Riverton
Der Start ist geglückt! Die erste Etappe geht von Invercargill nach Riverton und ist für den ersten Tag mit 33 km ziemlich lang. Wir fahren mit dem Leihwagen zum Flughafen und schultern unsere Rucksäcke. Zuerst wandern wir 10 km auf einem Fußweg neben der Straße bis zum Strand, dann nach rechts und immer dem Strand entlang bis Riverton. Auf halbem Weg wird es spannend, da die erste ernsthafte Flussquerung ansteht. Da die Durchquerung direkt an der Mündung des Flusses ins Meer stattfindet, sind wir von den Gezeiten abhängig - und genau heute ist Springhochwasser. Wir sind zwei Stunden vor Hochwasser dort und kommen gerade noch durch - das Wasser reicht uns bereits bis zum Bauch.
22.01.2019 From Invercargill to Riverton
We are off! The first leg stretches from Invercargill to Riverton and is very long for the first day with 33 km. We drove to the airport with the rental car and strapped on our backpacks. First, we hiked along a road to the beach and then to the right along the coast line following the beach until Riverton. Half-way there we had to wade through the first river. As this was directly at the delta of the river we had to look out for the tides – and we were unlucky because on that day there were spring tides. We arrived two hours before high water and just made it through – the water was up to our stomachs.
27.01.2019 Von Riverton zur Birchwood Farm
Wir sind heute auf der Birchwood Farm und machen einen Ruhetag. Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend, da unsere Füße und Muskeln sich noch nicht an das stundenlange Gehen gewöhnt haben. Christine hat fast an jeder Zehe eine Blase und mir schmerzt das recht Knie. Die Tagesetappen waren uns mit fast 30 km zu lange für den Trailstart. Wir sind zwei Tage durch den zauberhaften Longwood Forest gelaufen. Der Pfad war zwar meist sehr schlammig und unsere Schuhe und Füße waren bei diesen Bedingungen kaum zu trocknen. Doch der märchenhafte Wald mit den Flechten, Moosen und den krüppeligen Bäumen hat uns dafür entschädigt.
27.01.2019 From Riverton to the Birchwood Farm
Today we are at Birchwood Farm and we are taking a day off. The last couple of days were very exhausting because our legs and muscles are not used to walking for such long periods of time yet. Christine has a blister on almost every toe, and I have a sore right knee. The daily legs of 30 km were a bit too long for the start. We walked through the magical Longwood Forest for two days. The path was very muddy most of the time and so there was almost no chance of getting our shoes and feet to dry off. However, the enchanted forest with its lichen, mosses and the gnarled trees took our mind off our wet shoes.
31.01.2019 Von der Birchwood Farm nach Te Anau
Der Rasttag auf der Birchwood Farm hat unseren Füssen und meinem Knie gutgetan. Gestärkt gehen wir die nächsten langen Etappen an. Zuerst müssen wir 27 km vorbei an der Mt. Lincoln Farm, in der kein Übernachten erlaubt ist. Da wir die Etappe sehr langsam angehen, hält mein Knie gut durch. Ziel ist der Zeltplatz in Telford Burn. Man erkennt den Platz daran, dass mitten in der Wildnis auf einer Wiese ein kleines Toilettenhaus steht. Insgesamt zählen wir für heute Nacht 12 Zelte und Millionen von Sandflies. Da Sandflies nur tagaktiv sind, starten wir am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang mit Teekochen, Zeltabbau und Rucksack packen, um unsere erste Bergetappe in Angriff zu nehmen. Auch beim Wandern sind die lästigen Sandflies nicht zu sehen. Durch dichte Regenwälder, Weiden mit scheinbar endlosem schulterhohem Tusockgras und durch viele Flüsse gehen wir die nächsten Tage bis zur Staatsstraße SH94. Wir Trampen von dort nach Te Anau, um unsere Essensvorräte wieder aufzufüllen.
31.01.2019 From the Birchwood Farm to Te Anau
The day off did wanders for our feet and my knee. With our new-found strength we face the next longer leg. First, we have to walk 27 km past the Mt. Lincoln Farm where staying overnight is not allowed. As we start walking slowly my knee doesn’t hurt as much. Our destination is the camping site in Telford Burn. You can recognize the camping site by a little outhouse in the middle of nowhere. All in all, there are 12 tents tonight and thousands of sand flies. As sand flies are only active during the day, we decide to start making tea, folding the tent and packing our backpacks before sunrise and tackle our first mountain leg. While walking the sand flies are also nowhere to be seen. Through thick rainforests, endless fields with shoulder-high tussock grass and though many rivers to the State Highway SH94. From there we hitchhike to Te Anau to fill up our food supplies.
04.02.2019 Von Te Anau nach Queenstown
Frisch gestärkt und mit gefülltem Rucksack trampen wir auf der SH94 zurück zum Te Araroa. Am Morgen regnet es zwar noch leicht, doch die Wettervorhersage ist gut. Wir stehen nur kurze Zeit mit dem Daumen an der Straße und schon hält ein Auto. Mit lauter Musik und viel Gequatsche mit dem freundlichen Fahrer geht es schnell zum Trail zurück. Die nächste Etappe soll mit einer 30 km langen Schotterstraße nicht so interessant sein. Nach etwa 100 m gehen durchfährt mich ein Schreck - wo sind meine Wanderstecken? Oh Mist, habe ich die im Auto liegen gelassen? Oder liegen die noch in Te Anau an der Straße?
Kurz entschlossen trampe ich nach Te Anau zurück. Das hin und her geht recht flott, da die Straße viel befahren ist - doch die Stecken bleiben verschwunden. Jetzt hilft kein Jammern, dann muss ich eben bis Queenstown ohne Stecken gehen. Wir laufen etwas lustlos und ich wegen meiner Stecken grübelnd die Schotterstraße entlang. Nach etwa 6km kommt das erste Auto von hinten - und hält an.
Ob wir mitfahren wollen, zu den Mavoraseen. Na klar! Das Auto ist zwar schon voll mit Gepäck und Christine muss auf meinem Schoss sitzen. Doch wir sind hier lieber schlecht gefahren als noch weitere 24 km auf der harten Schotterstraße gelaufen.
Am ersten See steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter. Wir schaffen es noch bis zur Careys Hut am Ende des Sees. Auf dem Weg müssen wir durch viele Bäche und Pfützen. Sind wir am Anfang noch sehr vorsichtig um all das Wasser herumgelaufen, haben wir inzwischen die Hemmung verloren und laufen einfach durch. Die Schuhe werden untertags eh nass, und durchlaufen geht viel schneller, als akrobatisch drumherum zu turnen. Am nächsten Tag gehen wir den Mararoa Fluss entlang durch ein wunderschönes einsames weites Hochtal und erreichen abends die Greenstone Hut. Te Araroa geht jetzt eigentlich das Tal hinab zum Parkplatz am Wakatipu See und dann per Anhalter nach Queenstown - doch wir haben andere Pläne. Von der Greenstone Hut wandern wir einen Tag das Greenstonetal hoch und stoßen da auf den Routeborn Track, einer der Great Walks Neuseelands. Vom letzten Zeltplatz im Greenstonetal müssen wir dann den Routeborn an einem Tag gehen, da zelten verboten ist, und die drei Hütten am Weg schon ein halbes Jahr vorher ausgebuchte sind.
04.02.2019 From Te Anau to Queenstown
With now-found strength and filled up backpacks we hitchhike back to Te Araroa. In the morning it is raining but the forecasts are good. It doesn’t take long until a car stops. With loud music and chit chat with the friendly driver it doesn’t take long until we are back on the trail. The next 30 km of metaled road is not supposed to be too interesting. After walking around 100 m I stop in shock – where are my walking poles? Oh no did I leave them in the car? Or are they still in Te Anau next to the Street?
After giving it some thought, I hitchhike back to Te Anau. The back and forth doesn’t take that long because the street is not very frequented – however the poles remain to be found. No point in complaining – this means I will have to walk without poles until Queenstown. We start walking along the street a bit wearily and I am lost in thought about my poles. After around 6 km the first car drives past us – and stops. Do we want a ride to the Mavora lakes? Of course we do! The car is full of luggage and Christine has to sit on my lap. But we prefer an uncomfortable ride than walking 24 km on the hard road.
On the first lake we get out and continue by foot. We walk until the Careys Hut at the End of the lake. Along the way we have to wade though many rivers and puddles. In the beginning we tried to carefully walk around the water but by now we have lost all inhibitions and just walk though. During the day the shoes get wet anyways and walking though the water is much faster than walking around it. The next day we walk along the Mararoa river though a breathtaking and remote high valley and in the evening, we arrive at the Greensotne hut. From here Te Araroa follows the vally downhill to the parking lot at the Wakatipu lake and then a hitchhike away from Queenstown – but we have different plans. From the Greenstone hut we hike into the Greenstone valley which brings us to the Routeborn Track, one of the Great Walks in New Zealand. From the last camping site in the Greenstone valley we have to hike the Routeborn Track in one day because camping is not allowed and the three huts along the way are fully booked already.
04.02.2019 Routeborn Track
Wir starten vom Zeltplatz am Greenstonesattel sehr früh. Zum einen soll das Wetter mittags auf Sturm und starkem Regen umschalten und, wir haben mit 35 km eine weite Tagesetappe vor uns. Mit dem Start um 5:30 Uhr kommen wir gut voran – als wir die erste Hütte passieren schläft dort noch alles und an der zweiten Hütte kommen die ersten Gäste gerade auf den Weg. Wir haben da schon fast 10 km in den Beinen. Der Weg zieht sich lange die Berghänge querend zum Harrissattel, mit 1250 m der höchste Punkt des Routeborn. Hier offenbart sich uns eine Zweiklassengesellschaft der Wanderer auf diesem Great Walk. Am Sattel stehen zwei Nothütten: eine für alle Wanderer und eine für die Wanderer mit Führer. Auch auf den Hütten wird hier strikt getrennt und unterschieden - den Weg laufen aber alle gemeinsam. In welche Kategorie wohl wir hier fallen, mit nicht gebucht und nicht geführt? Die Landschaft entlang des Routeborn ist sehr beeindruckend: steile und schroffe Berge, viele Wasserfälle und Seen, Gletscher und noch viel Schnee an den Südflanken der Berge. Entgegen der Wettervorhersage hält das Wetter sehr gut. Ziemlich kaputt kommen wir dann um 17:00 Uhr auf dem Parkplatz am Ende des Routeborn an. Da es hier keinen Bus gibt, müssen wir die 70 km nach Queenstown trampen. Der erste Autofahrer, den wir am Parkplatz ansprechen nimmt uns gleich bis Queenstown mit - eine weitere Nacht im Zelt bleibt uns erspart. Wir freuen uns schon auf eine Dusche, viel Essen und ein schönes Bett. Das dies dann anders kommt, weil Queenstown wegen des chinesischen Neujahrs komplett ausgebucht ist, ist dann eine andere Geschichte.
04.02.2019 Routeborn Track
We started off very early from the camping site at the Greenstone Saddle. First of all, the weather report predicts storms and heavy rain around lunch time, and we have a 35 km long leg in front of us. With the start at 5:30 AM we are making good headway – when passing the firs hut everyone is still asleep and when passing the second hut the first guests are just starting. We already have 10 km behind us. The trail streches along the mountainsides up to the Harris Saddle, which is with 1250 m the highest point of the Routeborn Track. Here you can witness a two-tier society of hikers. On the Saddle there are two emergency huts: one for all hikers and one for hikers with guides. The huts themselves are also segregated – but everyone has to hike along the same trail. Which category do we belong to? We didn’t book nor did we have a guide. The landscape along the Routeborn in impressive: steep and rugged mountains, many waterfalls and lakes, glaciers and a lot of snow even on the south faces of the mountains. Unlike the weather report predicted the weather remains beautiful. At 5:00 PM we arrive relatively tired at the parking lot at the end of the Routeborn Trail. As there is no bus that goes here we have to hitchhike the 70 km to Queenstown. the first driver that we approach at the parking lot offers to take us all the way to Queenstown – one less night spent in the tent. We are looking forward to showering, a lot of eating and a comfortable bed. That Queenstown is fully booked out because of the Chinese New Year is a different story.
09.02.2019 Motatapu Track - von Queenstown nach Wanaka
Puh, die erste wirkliche Bergetappe ist geschafft. Über rund 60 km ging es die letzten drei Tage über 4 Pässe, 3 Hütten und unzählige Male durch Flüsse bis zum Wanakasee. Anfangs haben wir uns noch bis zur alten verlassenen Goldgräbersiedlung in Macetown an die Originalroute des Te Araroa gehalten. Der Weg führt von Arrowtown über den Big Hill Sattel nach Macetown. Von dem Sattel hat es einen großartigen Ausblick zurück nach Arrowtown und dem Hayessee. Macetown ist eine alte verlassene Goldgräberstadt, in der einige wenige Häuser restauriert wurden. Wir sind bis hierher seit Arrowtown schon fast 5 Stunden unterwegs. Von Macetown aus geht dann der markierte Weg über einen Bach und führt immer entlang eines steilen Hangs auf und ab bis zum letzten Anstieg auf den Roses Sattel. Von entgegenkommenden Wanderern haben wir aber den Tipp bekommen, einfach dem Bach bis zum letzten Aufstieg auf den Roses Sattel zu folgen, da der markierte ins Tal führende Weg dort wieder fast zum Bach kommt. Dem Bachlauf zu folgen ist zeitlich kürzer und ohne große Steigung im Vergleich zum markierten Weg. Der Bach mäandert flach durch ein enges Tal, sodass wir oft den Bach querend die Uferseite wechseln müssen, oder gezwungen sind ganz im Bach zu gehen. Da es in letzter Zeit nicht geregnet hat, ist das Wasser aber selten mehr als knietief. An der Abzweigung zum Roses Sattel, mehr als 6 Gehstunden entfernt von Arrowtown, steht mitten in Bach ein großer blauer Bagger – wie der da hinkommt bleibt uns ein Rätsel. Für uns ist er aber das Zeichen rechts hoch zur Wegmarkierung zu gehen, denn nun geht es sehr steil 600 Hm auf den Roses Sattel hoch und auf der anderen Seite des Sattels genauso steil hinab zur Roses Hut. Auch die nächsten beiden Tage geht es oft sehr steil und teilweise exponiert auf und ab, bis wir am dritten Tag unserer Wanderung den Lake Wanaka am Campingplatz in der Glendhu Bay erreichen.
09.02.2019 Motatapu Track - from Queenstown to Wanaka
Phew, the first mountain leg is done. During the last three days we hiked over 60 km across 4 passes, past 3 huts and through countless rivers to the Wanaka Lake. In the beginning we stuck to the original route of Te Araroa until the old abandoned gold mining town Macetown. The trail stretched over Arrowtown over the Big Hill Saddle to Macetown. The saddle has a magnificent view of Arrowtown and the Hayes Lake. Macetown is an old abandoned gold mining town where only a few houses have been restored. We walked almost 5 hours from Arrowtown here. The waymarked trail from Macetown crosses a river and stretches along a steep slope up and down until you reach the last climb up to the Roses Saddle. Oncoming hikers advised us to simply follow along the river until the last climb up to the Roses Saddle as the waymarked trail almost crosses the river there.
Following the river doesn’t take as much time and there are no steep climbs compared to the waymarked trail. The river meanders through a narrow valley so we constantly have to cross to the other bank or have to walk in the river bed. As there was no rain in the last couple of days the water is almost never deeper than knee-deep. At the junction to the Roses Saddle, which is more than 6 hours from Arrowtown, there is a blue excavator in the middle of the river – no idea how that got there. For us it marks the point where we have to walk up to the sign because now, we have to climb a very steep trail of 600 meters in height up to the Roses Saddle and on the other side of the saddle the same but downhill. Similarly, the next two days are filled with steep and partially exposed climbs and drops until we reach the Lake Wanaka and the camping site in the Glendhu Bay on the third day of our hike.
17.02.2019 Von Wanaka nach Twizel
Diese Etappe ist geprägt von unserer ersten großen Flussdurchquerung durch den Ahuriri Fluss. Beim Start in Wanaka machen wir uns bereits Gedanken, wie wir da durchkommen. Der aktuelle Wasserstand bei der Durchquerung wird der entscheidende Faktor sein. Da alle Flüsse aus dem Gebirge vom Westen kommen, ist entscheidend wie viel es an der Westküste und am Flussursprung regnet.
Doch zunächst geht es von Wanaka relativ flach nach Lake Hawea. Zwischendurch kommen zwei Cafés, wo wir uns jeweils einen guten Cappuccino und ein Frühstück gönnen, bevor es am Ende des Sees erst mal 1000 Hm auf den Breast Hill geht. Man kann den Gipfel auch umgehen, aber bei bestem Wetter wollen wir uns diese sensationelle Aussicht vom Gipfel nicht entgehen lassen. Vom Gipfel geht es dann hinunter zur Stoody Hut und weiter entlang eines engen Flusstals zur Top Timaru Hut. Wir Zelten neben dem Weg zwischen den beiden Hütten, geeignete Plätze gibt es reichlich. Der Pfad entlang des Flusses geht immer wieder steil an den Uferflanken hoch und ist sehr anstrengend. Nach der Top Timaru Hut geht der Weg oberhalb der Baumgrenze auf den Marthapass, mit 1780 Hm unser bisher höchste Punkt auf dem Te Araroa. Hinter dem Pass passieren wir die Tin Hut und Zelten dann 4 km vor dem Ahuriri Fluss. Jetzt sind wir sehr gespannt, wie viel Wasser und Strömung der Fluss hat. Am Morgen klettern wir die steile Uferböschung nach unten und suchen einen geeigneten Übergang. Zwei große orange Dreiecke an den Uferböschungen markieren mögliche Furten. Der Fluss hat wohl gerade eher wenig Wasser. Wir kommen ohne große Probleme durch das hüfthohe Wasser. Der Weiterweg gestaltet sich eher unspektakulär, da es zum Regnen anfängt und somit die Sicht über den nächsten Pass und zum Lake Ohau sehr beschränkt ist. Als wir am Lake Ohau ankommen, sind wir total durchnässt und nach 34 km auch ziemlich erschöpft. Wir finden in der Lake Ohau Lodge noch ein freies Zimmer mit Abendessen und Frühstück - was für eine Wohltat nach diesen anstrengenden Tagen. Von der Lodge geht es dann immer an See entlang und anschließend weiter flach bis Twizel. In Twizel übernachten wir in einem Hobbithaus, das von einem Trailangel an Wanderer angeboten wird.
17.02.2019 From Wanaka to Twizel
During this leg we had to cross the first big river – the Ahuriri River. When taking off in Wanaka we are already thinking of how we will get across. The main factor will be the current water level. As all rivers rise in the mountains in the west, the water level depends on how much it rains there.
But first the walk from Wanaka to Lake Hawea is relatively level. We pass 2 Cafés where we stop for a Cappuccino and a breakfast and at the end of the lake the path goes up 1000 meters in height onto the Breast Hill. You can also walk around the peak but with the great weather we are having we do not want to miss out on the view. From the peak we continue to the Stoody Hut and along a narrow river valley to the Top Timaru Hut. We decide to camp next to the path in between the two huts – there are more than enough opportunities to put down the tent. The path along the river is very steep at times which is exhausting. After passing the Top Timaru Hut we follow the path along the timberline to the Marthapass, which is our highest point (1780 meters high) on Te Araroa yet. After the pass we walk past the Tin Hut and camp 4 km from the Ahuriri River. We are very anxious to see how high the water and how strong the current is. The next morning, we follow the path down the steep bankside and look for the perfect place to cross. Two big orange triangles mark possible crossings. The river seems to carry less water right now. We cross the waist-deep water without any problems. The further path is rather unspectacular because it starts to rain so the view of Lake Ohau behind the next pass is limited. When arriving at Lake Ohau we are completely soaked and after the 34 km also exhausted. At the Lake Ohau Lodge we find a vacant room with dinner and breakfast – a real luxury after these past days. From the lodge to Twizel the path goes along the lake. In Twizel we stay in a hobbit house for hikers run by a trail angel.
19.02.2019 Von Twizel zur Royal Hut
Beim Hobbithaus steigen wir auf das Fahrrad um. Die nächsten zwei Etappen gehören zwar landschaftlich zu den eindrucksvollsten Etappen des gesamten Te Araroas, doch der 60 km lange Weg zum Lake Tekapo führt meist auf einer unasphaltierten Straße flach entlang eines Kanals, der ein Wasserkraftwerk speist. Das Wetter ist fantastisch, und immer wieder eröffnen sich entlang der Strecke traumhafte Ausblicke auf den Mount Cook, der mit 3700 m höchste Berg Neuseelands. Vom Lake Tekapo geht es dann zu Fuß weiter auf dem Richmond Trail. Am nächsten Tag erreichen wir den Stag Sattel, der mit 1925 m der höchste Punkt des Te Araroa ist. Kurz vor dem Sattel zweigen wir noch zum 2070 m hohem Beuzenberg Peak ab. Im Tal hinter dem Sattel liegt die Royal Hut, die von Prinzessin Anne in den 70gern besucht wurde - nicht zu Fuß, aber doch ganz royal mit dem Air Force Helikopter.
19.02.2019 From Twizel to the Royal Hut
At the hobbit house we change our mode of transport to bikes. The next two legs are said to have the most beautiful scenery of the whole trail however, it is a 60 km long unpaved flat road along a channel that feeds a hydroelectric power plant. The weather is phenomenal and every so often you have a fantastic view of Mount Cook, with 3700 m the tallest mountain in NZ. From Lake Tekapo we follow the Richmond trail by foot. The next day we arrive at the Stag Saddle, the highest point of Te Araroa with 1925 m. Just before the saddle we decide to take a detour to the 2070 m high Beuzenberg Peak. In the valley behind the saddle lies the Royal Hut, a hut which Princess Anne visited in the 70s – not by foot but royally by Air Force helicopter.
20.02.2019 Von der Royal Hut zum Rangitata Fluss
Vor uns liegt zwei Tage entfernt ein kritischer Abschnitt des Trails - der Rangitata Fluss. Der Fluss wurde zur Gefahrzone erklärt, und das Durchqueren wird nicht empfohlen. Die Alternative ist per Anhalter 40 km bis zur Brücke im Osten und auf der anderen Seite des Flusses wieder 40 km zurück nach Mount Pott zu fahren. Wegen des niedrigen Wasserstands sind aber einige entgegenkommende Wanderer durch den Fluss gegangen. Der Rangitata hat ein 5 km breites Flussbett, das stark mäandernd durch das Tal zieht. Der Flusslauf wird durch jeden stärkeren Niederschlag geändert. Da der Fluss in dem von Nord nach Süden ziehenden Hauptgebirgskamm der Südinsel entspringt, in dem es im Jahr bis zu 8 m regnet, ändert sich der Flusslauf daher oft. Auf der letzten Hütte vor dem Fluß, der Crooked Spur Hut, gibt uns ein Einheimischer noch entscheidende Tipps, sodass wir beschließen doch eine Durchquerung zu wagen.
Es ist inzwischen 17 Uhr, als wir am Fluß ankommen – wir wollen die Durchquerung trotzdem noch angehen, da der Wetterbericht für die nächsten Tage Regen angesagt hat. Der Wasserpegel soll aktuell bei niedrigen 70 cm sein, aber morgen steigen.
Zuerst geht es weglos etwa 2 km in einer steppenähnlichen Graslandschaft leicht bergab zum Flussbett. Die ersten Flussläufe sind sichtbar und scheinen auch machbar. Das Wasser ist schon etwas milchig, es hat wohl in den Bergen schon etwas geregnet. Bedächtig und langsam durchqueren wir die ersten Läufe – das Wasser reicht uns bis knapp über die Knie. Wir balancieren mit beiden Stecken immer auf der Suche nach sicherem Halt durch die Strömung. Der nächste Lauf ist breiter und die Strömung scheint stark zu sein - ob das klappt? Wir gehen lange am Ufer des Flusslaufs entlang, bis wir eine scheinbar geeignete Stelle finden. Zweimal muss ich im Wasser umkehren, da mir die Strömung zu stark ist. An der Dritten Stelle funktioniert es - das Wasser reicht uns bis zur Hüfte, die Strömung ist stark. Jetzt nur keinen Trittfehler machen. Der breiteste Lauf ist wohl durchquert. Da das Flussbett so breit ist, hat man nie eine gesamte Übersicht über das was noch bevorsteht. Nach zwei weiteren kleineren Läufen kommt der letzte Flusslauf, der mit klarem Wasser aus einem Seitental strömt. Wieder reicht uns das Wasser bis zur Hüfte, aber wir kommen durch. Wir laufen noch einen Kilometer, bis wir das trockene Grasland erreichen. Im Sonnenuntergang bauen wir erschöpft und noch ganz beeindruckt von der Durchquerung unser Zelt auf.
20.02.2019 From the Royal Hut to the Rangitata River
Two days ahead lies a critical part of the trail – the Rangitata River. The river has been declared a hazard zone and crossing it is not advised. The alternative is to hitchhike 40 km east to the bridge and hitchhike 40 km back to Mount Pott on the other side. Because of the low water level some of the hikers walking south have crossed through the river. The Rangitata has a 5 km wide river bed, that meanders through the valley. The river course changes with every heavy precipitation. As the river rises in the main mountain range on the South Island where it rains 8 m per year the river course changes often. At the last hut before the river, the Crooked Spur Hut, a local gives us tips and we decide to try crossing through the river. It is already 5 PM when we arrive at the river – but we still want to cross today because the weather forecast for the next couple of days predicts rain. The water level is at a low of 70 cm right now but predicted to rise tomorrow.
First we walk 2 km through a steppe-like prairie without a path down two the river bed. We can see the first streams and they seem crossable. The water is already a bit milky, which can only mean that it is already raining in the mountains. Carefully and slowly we cross through the first meanders – the water comes just above our knees. We are using our two poles to help us balance through the current. The next meander is wider, and the current seems stronger – is this going to work? We walk alongside the river until we find a possible crossing. I have to turn around in the middle of the river twice because the current is too strong. Third time’s a charm – the water comes up to our hips and the current is strong. There is no room for mistakes. It seems like we have made it through the widest meander but because the river is so wide you cannot possibly see what lies ahead. After two smaller meanders comes the last meander with clear water. The water is up to our hips again, but we make it through. After that we continue for one kilometer until we reach the dry prairie. At sunset we put up our tent, completely exhausted and still impressed by the crossing.
23.02.2019 Vom Rangitata Fluss bis zum Rakaia Fluss
Uns blieb fast das Mittagessen im Hals stecken, als uns ein einheimischer Wanderer zwei Tage nach unserer Durchquerung des Rangitatas die offiziellen Messdaten des Flusses zeigte - am Morgen nach unserer Durchquerung ist der Wasserspiegel innerhalb von 2 Stunden von 70 cm auf über 300 cm gestiegen. Als wir von der sicheren Wiese am nächsten Morgen gestartet sind, war uns durch den ständigen Regenbogen im Westen zwar klar, dass es am Hauptkamm stark regnete, während bei uns die Sonne schien. Uns war jedoch nicht bewusst, dass der Regen den Wasserpegel eines so breiten Flusses derart schnell heben kann - das Vergnügen der Durchquerung des Rangitatas kann sehr schnell zu einer lebensgefährlichen Situation werden, da man mindestens 2 Stunden braucht, um alle Flussarme zu durchqueren. Wir würden eine Durchquerung nicht mehr machen.
Am Morgen geht es erst mal zum Mt Pott Carpark. Westlich stehen einige Hügel im Flusstal, in dem Szenen vom Film Herr der Ringe gedreht wurden. Die heutige Etappe zur Manuka Hut ist zwar flach und landschaftlich sehr schön, aber mit 35 km etwas zu lang für uns. Dennoch wollen wir uns beeilen, da in drei Tagen ein Wettersturz ansteht mit Starkregen und Schneefall bis ins Tal. Da wir am Ende dieser Etappen am Fluss Rakaia stehen, sind wir froh Adrian unterwegs zu treffen, der mit seinem Funkgerät einen Bus nach Methven organisieren kann. Die kommende Nacht zelten wir 100 m neben der Hütte, da diese bei unserer Ankunft bereits von sechs Wanderern mit Ziel Süden voll belegt ist. Wir ziehen das Zelt der Hütte vor, da wir hier unseren Schlafplatz haben und niemand schnarcht. Um Mitternacht wachen wir auf, da ein am Abend aufkommender Wind sich zum Sturm entwickelt hat, und zu allem Überfluss sich auch noch durch starkes Wetterleuchten ein Gewitter vom Westen ankündigt. Da wir auf der morgigen Etappe einen Fluss oft queren müssen, schmieden wir schon Pläne für eine sichere Alternative. Das Gewitter verzieht sich, der Sturm bleibt. Da wir um 5 Uhr in der Früh wegen des ständigen Klapperns des Zeltes durch den Sturm eh nicht mehr schlafen können, packen wir zusammen und gehen mit Stirnlampe los. Vorbei an der Doppel Hut sind wir am späten Vormittag am Clent Hills Sattel, wo wir an einem windgeschützten Platz erst einmal ausgiebig Frühstücken. Der Weg hinab zur Comyns Hut durch den Round Hill Creek entpuppt sich dann zwar wie erwartet als nasser Weg mit häufigen Flussdurchquerungen, aber da der Wasserpegel nie Kniehöhe erreicht, ist die Schlucht nicht besonders schwierig. Wir gehen noch weiter bis zur A Frame Hut, wo wir wieder Adrian treffen, der uns durch seinen schnellen Gang am vorherigen Tag enteilt ist. Nach der A Frame Hut geht es gemütlich und bei noch schönem Wetter zum Rakaia Fluss hinab, wo uns Wayne abholt und nach Methven fährt. Als wir in Methven ankommen regnet es bereits, und am nächsten Tag sind die Berge um uns herum oben alle weiß vom Schnee.
23.02.2019 From the Rangitata River to the Rakia River
We almost couldn’t believe it after a local hiker showed us the official measuring data of the Rangitata River two days after our crossing – on the morning after our crossing the water level rose from 70 cm to over 300 cm within two hours. When we set off from the save field that morning, we did notice the constant rainbow in the west, which meant that it had to be raining in the mountains while the sun was shining here. However, we did not know that the rain would make the water level of such a wide river rise that fast – the fun of crossing the Rangitata can quickly turn into an extremely dangerous situation because you need at least two hours crossing all the branches of the river. Looking back, we would not do it again.
In the morning our first destination is Mt Pott Carpark. In the west you can see the hills in the valley where they filmed parts of Lord of the Rings. The leg today is level and the scenery is beautiful but with 35 km a bit too long for us. However, we want to hurry, because in three days it is supposed to rain and even snow down to the valley. As leg ends at the river Rakaia and we are happy to meet Adrian on our way who organizes a bus to Methven with his radio phone. That evening we camp 100 m from the hut, because six people heading south are already occupying the hut. We prefer our tent to the hut anyway because nobody snores here, and we have a place to sleep. We wake up at midnight because the breeze that was blowing in the evening has turned into a storm and if that wasn’t enough sheet lightning in the west also indicated a thunder storm. Because we have to cross through a river several times on our hike tomorrow, we already thinking of alternatives. The thunder storm vanishes, the storm stays. At 5 AM we cannot fall asleep because of the clatter-noise the tent makes in the wind, so we decide to pack up and take off with our headlamps. Past the Doppel Hut we reach the Client Hills Saddle late in the morning, where we search for a spot sheltered from the wind to have breakfast. Like we expected the path down to the Comyns Hut through the Round Hill Creek turns out to be a wet path where we have to cross through the creek several times, however, as the water never is higher than up to our knees the hike is not very challenging. We continue to the A Frame Hut where we catch up to Adrian who we lost the day before because he walks much faster than us. After passing the A Frame Hut the path continues down to the Rakaia River where Wayne picks us up and drives us to Methven. When arriving in Methven it is already raining and on the next day the mountains surrounding us are covered in snow.
26.02.2016 Vom Fluss Rakaia zum Arthur's Pass
Der Ruhetag in Methven hat uns richtig gutgetan. Bestandsaufnahme der Ausrüstung, Essen gehen, die Vorräte auffüllen und die Routenplanung für den Weiterweg stehen an. Viele Wanderer haben den Wettersturz genutzt, um hier genau das auch zu tun. Mit Liam, Megan und Adrian organisieren wir am nächsten Tag eine Fahrgelegenheit für den Weiterweg nördlich vom Rakaia. Wir gehen vom Ende der Straße den Harper Valley Track zur Hamilton Hut. Die Hütte ist mit 20 Schlafplätzen sehr groß. Bis zum Abend sind aber schon mehr als 25 Wanderer hier, sodass einige auf der Wiese vor der Hütte zelten. Am nächsten Morgen gehen wir im Flusstal weiter zum Lagoon Sattel und nördlich hinunter zur Arthur's Pass Straße. Wir trampen die 7 km zum Pass hoch, da wir keine Lust haben auf dieser viel befahrenen Straße zu gehen. Im DOC am Pass holen wir uns den aktuellen Wetterbericht und Rat für den Weiterweg durch den berüchtigten Deception River. Da Morgen starke Niederschläge angesagt sind, beschließen wir an die Westküste nach Greymouth zu trampen, um diese Wetterphase dort auszusitzen. Wir haben Glück und werden von zwei Deutschen mitgenommen, die mit uns zu einem Aussichtspunkt an der Straße fahren, wo gleich fünf Keas ihr Unwesen treiben.
Den Vogel Kea gibt es nur auf der Südinsel Neuseelands und er ist mit geschätzten 1000 Exemplaren, wie fast alle endemischen Vögel Neuseelands, vom Aussterben bedroht.
26.02.2016 From the Rakaia River to Arthur's Pass
The day of rest in Methven did wonders. Inventory of the equipment, going out to eat, stocking up on supplies and planning the next days are on the agenda. Many hikers use the bad weather to do just that. Together with Liam, Megan and Adrian we organize a ride to the north of the Rakaia River. At the end of the road we follow the Harper Valley Track to the Hamilton Hut. The hut is very big with 20 sleeping places. However, by evening there are already 25 hikers here so some of them camp in front of the hut. On the next morning, we follow the river valley to the Lagoon Saddle and down to the Arthur's Pass road. We hitchhike the 7 km up to the pass, because we don’t feel like walking along this busy road. At the DOC at the pass we ask for the current weather forecast and tips for crossing the notorious Deception River. As the forecast predicts rain for the following day, we decide to hitchhike to Greymouth on the west coast to wait for the weather to pass. We are lucky and get a ride from two Germans who drive to a view point on the road where we discover five Keas messing about.
The Kea-bird only lives on the South Island of New Zealand and with an estimated population of 1000 they are an endangered species like almost all of the endemic birds in New Zealand.
05.03.2019 Vom Arthur's Pass nach Boyle
Am nächsten Tag war das Wetter wieder schön. Wir trampen wieder zum Arthurs Pass hoch, um die nächsten Etappen in Angriff zu nehmen. Trampen geht in Neuseeland sehr gut. Spätestens nach 10 min hält ein Auto an – zumindest auf den Hauptrouten. Bei wolkenlosem Wetter laufen wir langsam 4 Stunden durch den Mingha River zur Goat Pass Hut und dem gleichnamigen Pass hoch. Dort treffen wir wieder auf unsere kanadischen Freunde Liam und Megan, die auch Richtung Norden läuftenund denen wir schon mehrmals seit unserem Start in Invercargill begegnet sind. Sie haben die Schlechtwetterfront frierend auf der Hütte abgewartet. Von der Hütte gehen wir am nächsten Morgen gemeinsam den gefürchteten Deception River hinunter. Viele Wanderer vermeiden diesen Teil des Te Araroa und weichen auf die Umgehung über den Arthurs Pass aus. Der Weg verläuft viele Kilometer im engen und teilweise sehr steilen Flusstal. Bei starkem Regen ist das Tal lebensgefährlich und nicht zu begehen. Der Regen von gestern war aber nicht stark genug, sodass wir gut und sicher das Tal hinunterkommen und unten dann nach rechts zum Harper Pass abbiegen können. Die nächsten Tage geht es meist weglos in dem weiten Flusstal des Taramakau Rivers zum Harper Pass hinauf. Die Landschaft ist gekennzeichnet von weiten steppenartige Wiesen unterbrochen von Wäldern mit großen Bäumen. Viele Vögel sind zu hören und zu sehen. Wir laufen über die 900 km Marke. Vorbei am Lake Sumner geht es letztendlich über den Kiwi Saddle nach Boyle. Von dort locken uns die heißen Quellen nach Hamner Springs, in denen wir uns von den Anstrengungen der letzten Tage erholen wollen.
05.03.2019 From Arthur's Pass to Boyle
The next day brings nice weather. We hitchhike back up to Arthur's Pass to continue our journey. Hitchhiking in New Zealand is very easy. After maximal 10 min a car stops – at least along the main roads. With no cloud on the horizon we slowly walk 4 hours the Mingha Valley until passing the Goat Pass Hut and up the Goat Pass. Here we meet the Liam and Megan once again – they are also northbound, and we have crossed paths with them several times since our start in Invercargill. They waited in the hut for the bad weather to pass. On the next day we walk up to the pass and down to the feared Deception River together. Many hikers avoid this part of Te Araroa and instead walk over Arthur's Pass. For many kilometers the trail follows the narrow and at times very steep river valley. When it rains a lot, the valley is extremely dangerous, and you cannot walk through it. However, the rain yesterday was not strong enough so that we experience no problems walking down the valley and at the end we take a right to Harper Pass. The next couple of days consist of walking without a visible trail up the Taramakau river valley to Harper Pass. The scenery consists of wide steppe-like fields that alternate with forests with massive trees. You can hear and see many birds. We pass the 900 km mark. Past Lake Sumner we cross the Kiwi Saddle to get to Boyle. In Boyle the hot springs are calling where we want to relax after the strain of the last couple of days.
11.03.2019 Von Boyle nach St. Arnaud
Es regnet in Strömen. Immer wieder entladen sich die dunklen Regenwolken fast sintflutartig über dem kleinen Ort St. Arnaud. Wir sind hier gestern gerade noch trockenen Fußes angekommen und haben jetzt ein festes Dach über dem Kopf.
Die letzten sechs Tage waren sehr anstrengend und haben uns viel abverlangt. Der Te Araroa führt von Boyle Anfangs entlang des St. James Walkway und über den Waiaupass zum Blue Lake. Vom dort geht es dann weiter durch den alpinen Nelson Lake National Park über den Travers Sattel zum Lake Rotoiti und letztendlich am See entlang nach St. Arnaud.
Mit schwer beladenen Rucksäcken und Proviant für 7 Tage gehen wir zunächst von Boyle aus entlang des St. James Walkway in zwei Tagen zur Anne Hut. Von dort führt der Weg durch ein weites flaches Tal 30 km bis zur neuen Waiau Hütte. Hier gibt es sechs Schlafplätze und Millionen von Sandfliegen. Wir sind heute leider die einzigen menschlichen Gäste in der Hütte und somit die alleinigen Blutspender. Da die Blutsauger nicht nachtaktiv sind, sind wir froh, dass es ab 20 Uhr endlich dunkel ist. Am nächsten Morgen gehen wir weiter entlang des enger werdenden Tales zum gefürchteten Waiau Pass.
Viele Horrorgeschichten sind über den steilen Auf- und Abstieg des Waiau Passes in den Sozialen Medien des Te Araroa zu lesen. Es gibt auch vor allem im Frühsommer leider immer wieder Unfälle, wenn noch Schnee am Pass liegt. Der Weg führt dann aus dem Waiautal heraus und auf der rechten Talseite immer steiler werdend in ein Hochtal. Vom Hochtal führt der Weg über eine steile Felsrippe die letzten 400 Höhenmeter auf den 1870 m hohen Pass. Leider laufen wir die letzten 100 Höhenmeter im dichten Nebel, sodass wir nichts von der gepriesenen Aussicht auf die umliegenden Berge mitbekommen. Der Abstieg geht dann in steilen Schotterrinnen hinunter zum Lake Constance bis zum Blue Lake. Am See liegt die Blue Lake Hut, auf der wir übernachten. Der Blue Lake ist den Maoris heilig und im See darf daher nicht gebadet werden. Er gilt als einer der reinsten Seen weltweit. Der Blue Lake wird gespeist aus dem höher liegenden Lake Constance. Durch eine riesige Moräne wird das Wasser gefiltert, bevor es in den Blue Lake läuft.
Am nächsten Tag mühen wir uns steile 1200 Höhenmeter hoch über den Travers Sattel und von dort hinab zur Upper Travers Hut. Am letzten Tag dieses Abschnitts wandern wir dann bergab zum Rotoiti Lake und entlang des Sees bis nach St. Arnaud.
11.03.2019 From Boyle to St. Arnaud
It’s pouring rain. It is almost a torrential rain that comes from the dark rain clouds above the little village St. Arnaud. We arrived here just yesterday in the dry.
The last six days were very exhausting and pushed us to our limits. From Boyle Te Araroa follows the St. James Walkway over the Wainau Pass to the Blue Lake. From there we walked through the alpine Nelson Lake National Park over the Travers Saddle to Lake Rotoiti and along the lake to St. Arnaud.
With our filled up heavy backpacks we follow the St. James Walkway from Boyle to the Anne Hut which takes two days. From there the path goes along a level wide valley for 30 km to the new Waiau Hut. There are six sleeping spaces here and millions of sand flies. Unfortunately, we are the only human visitors today and therefore the only blood donors. Sand flies are only active during the day, so we are grateful when it gets dark at 8 PM. On the next morning we follow the valley that leads to the feared Waiau Pass.
There are many horror stories concerning the steep ascent and descent to and from the Waiau Pass on the Social Media sites of Te Araroa. Especially in the beginning of summer there are many accidents when the pass is still covered in snow. The path leads out of the Waiau valley up the right side up to a high valley. From there the path runs over a steep rock rib the last 400 meters climb to an 1870 m high pass.
Unfortunately, we are surrounded by fog during the last 1000 meters ascent so we cannot see the much-praised panoramic view of the surrounding mountains. The path down to Lake Constance until the Blue Lake runs through a steep couloir. At the lake there lies the Blue Lake Hut in which we will stay overnight. The Blue Lake is holy in Maori culture therefore, you are not allowed to go swimming there. It is one of the clearest lakes in the world. The water comes from the higher Lake Constance and is filtered by a massive moraine before it flows into the Blue Lake.
The next day consists of a climb of 1200 meters in height over Travers Saddle and down to the Upper Travers Hut. On the last day of this leg we descent to the Rotoiti Lake and along the lake to St. Arnaud.
14.03.2019 Te Araroa Südinsel jetzt von Nord nach Süd
Nach zwei Tagen in St. Arnaud, in denen wir ständig den Wetterbericht auf Windy und dem Neuseeländischen MedService beobachten, ist uns klar, dass das langanhaltende schöne Wetter vorbei ist und es regnet weiter. Die 8-tägige Etappe über die Richmond Range müssen wir verschieben. Das Risiko ist uns einfach zu hoch, da der Weg mit steilen Bergpassagen und vielen Flussdurchquerungen gespickt ist, die ein Durchkommen bei diesen Wetterbedingungen unmöglich machen können. Wir entscheiden uns erst mal ganz in den Norden der Südinsel zu fahren und die zwei letzten Etappen auf der Südinsel, den Queen Charlotte Track und die Richmond Range, von Nord nach Süd zu gehen. Da nach den geplanten 4 Tagen für den Queen Charlotte Track eine Wetterbesserung eintreten soll, wollen wir dann über die Richmond Range in Richtung Süden bis St. Arnaud gehen.
Heute trampen wir also von St. Arnaud nach Nelson und dann weiter nach Havelock. Eine Busverbindung von St. Arnaud bis Nelson gibt es nur zweimal die Woche. Sogar die Touristeninfo empfiehlt uns zu trampen. Autos fahren anfangs auch nur sehr wenige, sodass wir für die 120 km fast den ganzen Tag benötigen. Für Morgen haben wir einen Bus von Havelook bis Picton reserviert, der uns zum Wassertaxi am Hafen bringen soll. Das Boot fährt uns an die Nordspitze der Südinsel, wo wir dann unseren Weg entlang des Te Araroa bzw. des Queen Charlotte Tracks zurück nach Havelook beginnen wollen. Am Anlegepunkt des Taxis soll eine große Statue von James Cook stehen, der hier mit seinem Schiff Endeavour geankert hat. Wir sind schon gespannt!
14.03.2019 Te Araroa South Island now from the north to the south
After two days in St. Arnaud, which we spend constantly checking the weather forecast on Windy and the Kiwi MedService, we realize that the long-lasting weather has passed, and it will keep on raining. We have to postpone the 8-days-long leg over Richmond Range. It is simply too risky with the steep track and many river crossings that are impossible to undertake in this weather. Instead, we decide to drive to the very north of the South Island and walk the Queen Charlotte Track and across the Richmond Range from north to south. As the weather is supposed to get better after the 4 days it takes to walk the Queen Charlotte Track, we want to tackle the hike over the Richmond Range until St. Arnaud then.
So today we are hitchhiking from St. Arnaud to Nelson and then to Havelock. The bus from St. Arnaud to Nelson only goes twice a week. Even the people in the tourist information tell us to hitchhike. However, there are not many cars driving to Nelson, so we need the whole day for the 120 km. We have booked a bus from Havelook to Picton tomorrow which will take us to the water taxi in the harbor. The taxi will take us to the most northern part of the South Island to the start of Queen Charlotte Track which ends in Havelook. At the starting point of the Track there is supposed to be a big statue of James Cook, because this is where he landed with his ship Endeavour. We are curious to see what it’s like!
18.03.2019 Von der Bucht Ship Cove nach Havelock
Der Queen Charlotte Track liegt hinter uns. Welch ein Kontrast zum bisher erlebten Te Araroa. Zunächst geht es mit dem Schiff von Picton zur Ship Cove, wo das sehr informative Monument über James Cook und seinen Anlandungen in den verschiedenen Buchten des Sounds steht. Unser Fährschiff fährt nicht direkt zum Startpunkt in Ship Cove, sondern liefert noch nebenbei an viele Häuser im Queen Charlotte Sound die Post aus. Wir bekommen für den Fährpreis eine Rundfahrt im Sound inkludiert. Der 76 km lange Weg entlang des Queen Charlotte Tracks ist meist sehr breit, sodass wir oft nebeneinander gehen können. Die Steigungen sind gemäßigt und führen oft vorbei an Aussichtspunkten an denen informative Schautafeln aufgestellt sind, auf denen die Tier- und Pflanzenwelt aber auch die Geologie erklärt wird. Der Weg führt meist entlang der vielen Buchten durch einen dichten Regenwald, in dem es erfreulich viele Vögel gibt. Vor allem der diebische Weka hat es uns angetan. Oft schleicht er leise und unbemerkt von hinten an und entwendet alles was er erwischen kann. Wir waren vorgewarnt und passen auf unsere Sachen auf.
18.03.2019 From Ship Cove to Havelock
The Queen Charlotte Track is behind us. What a contrast to the rest of the Te Araroa on the South Island. We started off on a boat ride from Picton to Ship Cove where the very informative monument dedicated to James Cook and his landing in the many bays in the Sounds is located. Our ferry doesn’t go directly to the starting point in Ship Cove but also delivers the mail to many of the Houses in the Queen Charlotte Sound. So, the price of one ferry ride practically includes a free tour as well. The 76 km long path of the Queen Charlotte Track is very wide so we can walk next to each other most of the time. The inclines are moderate, and along the path there are many viewpoints with informative panels about the flora, fauna and the geology. Most of the time the path leads along the many bays through the thick rain forest with the many birds. We especially like the cheeky Weka. Very often it tries to sneak up from behind and take everything he can get. We have been warned beforehand and are careful.
29.03.2019 Richmond Range Teil 1
Voll bepackt und beladen mit Verpflegung für 10 Tage geht es von Havelock entlang des Pelorus Rivers zur gleichnamigen Brücke. Nach einem leckeren Cappuccino mit Karottenkuchen und guten Tipps vom dortigen DOC lassen wir die letzten Häuser nördlich hinter uns und tauchen in den Richmond Forest Park ein. Wir zelten einsam auf einer Lichtung am Fluss, wo uns nachts immer wieder seltsame Tierschreie wecken. Weka, Opossum, Wildschwein? Wir wissen es nicht.
Am nächsten Tag gehen wir 800 Hm hoch zur Rock Hütte, wo wir mit zwei anderen Wanderern in der Hütte übernachten.
Der Himmel ist am Morgen bedeckt und wir steigen im Nebel bis zur Hacket Hütte ab, die an der Grenze zur Richmond Range liegt.
29.03.2019 Richmond Range Part 1
After stocking up on supplies for the next 10 days we make our way from Havelock along the Pelorus River to the Pelorus Bridge. After having a delicious cappuccino and carrot cake and getting tips from the local DOC we leave the last houses behind us and head towards the Richmond Forest Park. We camp in a meadow on the river but during the night we constantly wake up because of strange animal noises. Weka, possum, wild boar? We don’t know.
During the next day we hike up 800 meters to the Rock Hut where we stay overnight with two other hikers.
In the morning the sky is overcast and we descent to the Hacket Hut that lies on the boarder of the Richmond Range in foggy weather.
29.03.2019 Richmond Range Teil 2
Heute wollen wir bis zur Slaty Hütte gehen. Wir starten früh, um die fast 1600 Hm zu schaffen. Der Himmel ist immer noch bewölkt und im Wald ist die Luft sehr dampfig. Nach 4 Stunden erreichen wir die Starveal Hütte und legen erst mal eine Pause ein. Auf nun etwas über 1000 m Höhe merken wir, dass es sich bei den Wolken um einen Hochnebel handelt. Auf 1200 m ist die Wolkengrenze und darüber scheint die Sonne. Wir gehen schnell weiter nach oben und tatsächlich - kurz vor der Slaty Hütte auf 1300 m sind wir über den Wolken. Fast euphorisch wegen der jetzt guten Bedingungen füllen wir unsere Wasserflaschen aus dem Tank der Slaty Hütte auf und gehen weiter bis zur Ada Flat unter dem Berg Old Man, wo wir unser Zelt aufschlagen.
29.03.2019 Richmond Range Part 2
Today we want to get to the Salty Hut. We set off early in the morning because of the 1600 meter in height that lie ahead of us. The sky is still cloudy and the air in the forest is very damp. After 4 hours we arrive at the Starveal Hut and decide to take a break. We are now at an altitude of 1000 m and realize that there is low stratus. The clouds only come up to 1200 m and above that it is sunny. We quickly hike up and indeed just before arriving at the Slaty Hut at an altitude of 1300 meters we are above the clouds. Almost euphoric from the good conditions we fill our water bottles from the tank of the Slaty Hut and continue walking until we reach Ada Flat under the mountain Old Man where we put up our tent.
29.03.2019 Richmond Range Teil 3
Am nächsten Morgen ist unter uns ein Wolkenmeer. Fantastische Ausblicke die gesamte umliegende Gebirgswelt lassen uns staunen. Immer wieder jagen vereinzelte Wolkenfetzten über den Gebirgskamm vor uns. Die Bedingungen zur Überschreitung des Mt. Rintoul sind ideal. Der Pfad ist steil, ausgesetzt und brüchig und führt auf einem Grat über den Gipfel des kleinen und großen Mt. Rintoul bis zur Rintoul Hütte hinab. Obwohl es erst 15 Uhr ist, beschließen wir hier zu zelten.
Für Übermorgen ist Starkregen angesagt. Wir beschließen, dass wir bis zur Hunter Hütte kommen müssen, um alle großen Flussüberquerungen vor dem einsetzenden Regen zu schaffen. Zusammen mit zwei Wanderern aus Neuseeland und Australien überqueren wir bereits im Sturm und Nieselregen den Mt. Ellis, den letzte Berg vor der Hunter Hütte. Um den schwach ausgeprägten Weg nicht zu verlieren warten wir oft, bis die nächste Orientierungsstange aus dem Nebel auftaucht. Kurz vor der Hütte müssen wir noch einen breiten Fluss überqueren. Da das Wasser aber nicht sehr tief ist ragen viele Felsbrocken heraus und wir kommen nahezu trockenen Fußes darüber.
Im Aufstieg zur Hütte sammeln wir noch etwas Feuerholz, da es deutlich kühler geworden ist und wir uns auf ein Feuer in der Hütte freuen. Fast zeitgleich mit unserer Ankunft setzt Dauerregen ein.
Am nächsten Morgen hat sich der gestern noch harmlose Fluss in einen reißenden braunen Strom verwandelt - eine Überquerung wäre heute nicht möglich. Mittags hört der Regen langsam auf und wir wagen den Weg bis zur 4 Stunden entfernten Porter Creek Hütte.
Am nächsten Tag wandern wir über die Red Hill Hütte bis zur Straße, die nach St. Arnaud führt.
Nach 9 Tage zu Fuß von Havelock bis St. Arnaud tauchen wir in Nelson wieder in die Zivilisation ein. Nach dieser langen Zeit in der Einsamkeit der wilden Bergwelt, wo wir ohne Handy und Internet ganz allein auf uns gestellt sind, fühlen wir uns fast etwas unwohl in der Menschenmenge und dem Verkehr der größten Stadt im Nordteil der Südinsel. Allerdings gestehen wir, dass uns jetzt das Frühstück im Café in Nelson mit Rührei und Speck auf knusprigem Toastbrot und ein großer Cappuccino dazu besser schmecken als das gefriergetrocknete Tütenessen und der dünne Schwarztee der letzten Tage.
29.03.2019 Richmond Range Part 3
The next day there is a sea of clouds below us. We are mesmerized by the stunning view of the surrounding mountains. Every now and then there are wisps of clouds that pass over the mountain range that lies before us. The conditions for crossing Mt. Rintoul are ideal. The path is steep, exposed and brittle and goes along a ridge over the peak of Little Rintoul and Mt. Rintoul to the Rintoul Hut. Even though it is only 3 PM when we arrive there, we decide to put up our tent.
It is supposed to rain a lot the day after tomorrow. We decide that we need to make it to the Hunter Hut to have all mayor river crossings behind us before the rain comes. In the already raging storm with drizzle we cross Mt. Ellis together with a Kiwi and an Aussie hiker the last mountain before the Hunter Hut. In order not to stray from the path we often have to wait for the fog to pass to see the next pole indicating the path. Just before arriving at the hut we have to cross a wide river. However, the water is not very deep and there are many rocks in the river bed, so we almost get across without getting wet feet.
Hiking up to the hut we collect wood for fire as the temperature has dropped, and we are looking forward to sitting around the fire. When we arrive, it starts to pour.
The next morning the shallow river we crossed yesterday has turned into a muddy raging torrent – crossing through it would not be possible today. Around lunch time the rain stops, and we dare to walk to the Porter Creek Hut which is 4 hours away.
On the next day we hike past the Red Hill Hut to the road leading to St. Arnaud.
After 9 days hiking from Havelock to St. Arnaud we rejoin civilization in Nelson. After such a long period in the rugged isolated mountains where we had to rely on ourselves with no mobile phones or internet, we are almost uncomfortable being in the biggest city of the northern part of the South Island surrounded by so many people and so much traffic. However, I have to say that the breakfast in the café in Nelson that constated of scrambled eggs and bacon with toast and a big cappuccino are much better than the freeze-dry foods and the runny black tea that we had during the last couple of days.
30.03.2019 Good Bye Picton, hello Wellington
30.03.2019 Good Bye Picton, hello Wellington
We have finished Te Araroa on the South Island and will start tackling the North Island in the direction of Cape Reinga.
05.04.2019 Von Wellington nach Waikanae
Der Weg heraus aus Wellington ist überraschend angenehm zu laufen. Nach der Fahrt mit der historischen Standseilbahn hoch zum Botanischen Garten und einigen Schleifen durch die Vororte Wellingtons gelangen wir sehr schnell in den äußeren Grüngürtel der Stadt. Entlang von dschungelartig bewachsenen Wasserläufen, hinweg über die 400 m hohen Berge Kaukau und Colonial Knob gelangen wir zum langen Sandstrand bei Paekakariki. Fast 20 km geht es nun bis Waikanae Beach am Strand entlang. Zu unserem Glück setzt gerade die Ebbe ein, sodass wir direkt am Strand über angenehm festen Sand gehen können. In der Ferne sehen wir bereits die Tararua Range, das erste Gebirge der Nordinsel auf unserem Weg zum Cape Reinga. Die Tararua Range ist berüchtigt durch hohe Regenmengen, da hier die Wolken vom Westen aus der Tasmanischen See hochsteigen und sich entladen.
05.04.2019 From Wellington to Waikanae
The path out of Wellington is surprisingly pleasant. After a ride with the historic cable car to the Botanic Garden and a couple of loops through the suburbs of Wellington we arrive at the outer green belt of the city. Along junglelike small streams over the 400 m high mountains Kakau and Colonial Knob we arrive at the long Paekakariki beach. The path follows the beach for almost 20 km to Waikanae Beach. Luckily there is low tide right now so we can walk on hard sand. In the distance we can already see Tararua Range the first mountains on the North Island on our way to Cape Reinga. The Tararua Range is known for high precipitation as clouds from the west from the Tasman Sea rise and discharge here.
11.04.2019 Tararua Gebirge Teil 1
Die letzten Tage waren die anstrengendsten und schwierigsten auf dem Te Araroa bisher.
Zunächst gehen wir von Waikanae zur Otaki Fork, dem Startpunkt zum Tararua Gebirge. Die Wettervorhersage ändert sich fast täglich. Der Parkranger an der Otaki Fork macht uns dennoch Hoffnung auf einigermaßen gutes Wetter für die nächsten Tage. Wir sind zu dritt. Felix, ein junger Engländer, den wir seit dem Start mehrmals auf dem Te Araroa getroffen haben, schließt sich uns an. Wir beschließen den Te Araroa zu verlassen, um die gesamte Hauptkette der Tararua Range zu überschreiten. Nach drei Tagen wollen wir dann auf dem Junction Knob wieder auf den Te Araroa stoßen.
11.04.2019 Tararua Range Part 1
The last couple of days were the most demanding and difficult of the whole Te Araroa yet. First the path takes us from Waikanae to Otaki Fork, the starting point of the Tararua Range. The weather forecast changes almost daily. However, the park ranger gives us hope that the weather for the next couple of days is stable. We are a group of three people. Felix, a young Englishmen who we met several times on Te Araroa wants to join us. We decide to leave Te Araroa to cross the Tararua Range. In three days when we get to Junction Knob we will be back on Te Araroa.
Tararua Gebirge Teil 2
Am nächsten Morgen ist es wolkenlos und wir gehen mit unseren schweren Rucksäcken 1300 Hm über die Field Hut zur Kime Hut, wo die Überschreitung beginnt. Die Tararua Überschreitung ist ungefähr 40 km lang und bewegt sich meist auf einem teilweise sehr ausgesetzten Grat zwischen der Kime Hut und der Te Matawei Hut. Oft ist der Weg gut zu gehen, doch immer wieder unterbrechen Kletterstellen den Pfad. Auch eine 22 m lange Eisenleiter und einige mit Stahlketten abgesicherte Stellen sind zu finden.
Wir laufen mittags von der Kime Hut los. Bis zur nächsten Hütte, der Maunganuka Hut, sollen es immerhin noch 4 Stunden sein. Leider schlägt das Wetter um, Nebel zieht auf und der Wind bläst stark aus Nordwesten. Nach etwa drei Stunden sind wir an den Tararua Needles, wo die schwierigsten Kletterstellen des Grats beginnen. Inzwischen hat sich der Nebel in Regen verwandelt, und der Wind bläst stark über den Grat. Nach einem scheinbar endlosen Auf und Ab erreichen wir um 16 Uhr die Maungahuka Hut. Kaum sind wir in der Hütte, setzt heftiger Regen und ein Sturm ein. Puh, das war knapp! Um 18 Uhr ist es stockdunkel, vor der Hütte tobt der Sturm.
Am nächsten Morgen ist die Wetterlage unverändert, Sturm peitscht den Regen gegen die Hütte, an ein Weitergehen ist nicht zu denken. In der Nacht hört der Sturm dann aber plötzlich auf und der Himmel wird sternenklar.
Tararua Range Part 2
The next morning there are no clouds in the sky and with our heavy backpacks we hike 1300 meters up past Field Hut to Kime Hut, the starting point of the crossing. The crossing itself is around 40 km long and the path between Kime Hut and Te Matawei Hut runs along a partially very exposed ridge. Most of the time the path is not too difficult but there are parts where you have to climb. There is also a 22 m long steel ladder and parts with handrails.
We set off from Kime Hut around noon. After all, it is supposed to take 4 hours to the next hut, the Maunganauka Hut. Unfortunately, the weather changes, fog starts rolling in and a stiff wind blows from the north west. After around 3 hours we have reached Tararua Needles where the climbing starts. By now the fog has changed into rain and the wind into a gale that blows over the ridge. After what seemes like an endless hike, we finally reach Maungahuka Hut at 4 PM. Just as we closed the door it starts pouring rain. Phew that was close! At 6 PM it is completely dark and outside the storm raged.
The storm and rain continue during the next day so we can’t continue walking. At night time the gale suddenly blows over and the clouds clear.
Tararua Gebirge Teil 3
Am Morgen werden wir bei unserem frühen Aufbruch von einem kapitalen Hirsch beobachtet. Bis zur Anderson Hut sind es 5 Stunden. Der Weg ist zwar nicht mehr so schwierig, doch fordern einige steile Passagen eine hohe Aufmerksamkeit. In der Anderson Hut erwartet uns dann eine Überraschung: 4 Jäger sind wohl vor dem schlechten Wetter ins Tal gegangen und haben all ihren restlichen Proviant auf der Hütte gelassen, mit dem Hinweis, dass jeder der vorbeikommt sich bedienen kann. Somit besteht unser heutiges Mittagsessen aus Chips, Cola und Gummibärchen. Felix beschließt am Junction Knob zurück ins Tal zu gehen. Wir gehen, jetzt wieder auf dem Te Araroa, noch weiter über den Grat bis zur Nicols Hut. Die Wettervorhersage ist nicht gut: Regen und Sturm und bei drehendem Wind von Nordwest auf Südwest soll die Schneefallgrenze auf unter 1000 m sinken. Wir wollen trotzdem den Grat ganz gehen.
Tararua Range Part 3
In the early morning a stag is watching us as we set off. To Anderson Hut we will take 5 hours. Although the path is not as difficult as yesterday there are some parts where we have to focus. A surprise awaits us in the Anderson Hut: 4 hunters took off before the bad weather hit and left all their food on the hut with a sign that read that if anyone came to the hut, they could dig in. So, our lunch today consists of chips, coke and gummy bears. After reaching Junction Knob, Felix decides to descent into the valley. We are back on Te Araroa and will continue to Nicols Hut following the ridge. Even though the weather forecast predicts rain and storm that will change direction from north west to south west which means the snowline will sink to 1000 m we want to reach our goal of walking the whole ridge.
Tararua Gebirge Teil 4
Am nächsten Morgen regnet es wieder, aber der Wind bläst noch warm aus Nordwesten. Wir wagen trotz des schlechten Wetters den restlichen Grat zur Te Matawei Hut Lauit Beschreibung soll dies 8 Stunden dauern. Im Dauerregen und mit starken Böen gehen wir am Grat erst mal 400 Hm bergab. Der Weiterweg bewegt sich dann die nächsten drei Stunden im windgeschützten Wald. Immer noch bei Dauerregen und stärker werdendem Wind geht es weiter zum exponierten Gipfel des 1470 m hohen Pukematawei. Pitschnass und ausgezehrt vom Wind erreichen wir um 15 Uhr die Te Matawei Hut.
Am letzten Tag führt uns dann der vom vielen Regen schlammige Weg im Wald in 7 Stunden ins Tal und zum Ende unserer Überschreitung. In den Bergen hinter uns hat es die Nacht über geschneit.
Tararua Range Part 4
The next day it is raining again but the wind is still warm and coming from the north west. Despite the bad weather we decide to risk the 8 hour long walk along the ridge to Te Matawei Hut. In continues rain and strong gusts of wind we descend 400 m. During the next three hours the path runs through a forest that protects us from the wind. Still in the pouring rain and with the wind blowing stronger we climb the 1470 m high exposed peak of Pukematawei. Soaking wet and exhausted from the wind we reach Te Matawei Hut at 3 PM.
On the last day of our crossing we follow the muddy paths through the forest into the valley for 7 hours before we reach our destination.
Von Palmerston North führt der Te Araroa in vier Tagesetappen bis Wanganui und geht dabei ohne Fußweg 22 km an der SH3 entlang. Wir sind die erste Etappe bis Feilding auf der Straße gegangen: Autos fahren mit 100 km/h vorbei und unsere Knie und Füße schmerzen wegen des harten Asphalts. Spaß macht das keinen.
Daher beschließen wir die weiteren drei Etappen mit dem Bus zurückzulegen. Von Wanganui Richtung Norden kommt dann eine etwa 100 km lange Etappe auf dem Fluss Wanganui. Von Norden kommend wird diese Strecke mit dem Kanu zurück, was sicher eine willkommene Abwechslung darbietet. Da wir aber in die Gegenrichtung gehen, muss man auch bei dieser Etappe an der Straße entlanggehen. Nach diesen Etappen beginnt dann der Tongariro National Park. Der Bus bringt uns von Feilding bis Ohakune, unserem Startpunkt in den National Park. Die nächsten Tage wollen wir um die beiden Vulkane Ruapehu und Ngauruhoe gehen, um dann wieder nördlich der Vulkane auf den Te Araroa zu stoßen.
18.04.2019 From Palmerston North to Tongariro National Park
It takes about 4 days to walk from Palmerston North to Wanganui but the path follows the SH3 for 22 km. We walked the first leg along the road: cars are passing us with 100 km/h and our knees and feet hurt from the hard asphalt.
So we decide to take the bus for the rest of the legs. To the north of Wanaganui Te Araroa follows the Wanganui River for about 100 km. When walking from north to south, many people take a canoe for this part, which also is a nice change of transportation. For the ones heading north (us) this means walking along another busy road.
After this part comes Tongariro National Park. We take the bus from Feilding to Ohakune, the starting point of the national park. The next couple of days we will walk around the two volcanoes Ruapehu and Ngauruhoe and then follow Te Araroa heading north.
22.04.2019 Tongariro National Park Teil 1
Rechtzeitig zu unserer Ankunft in Ohakune klart das Wetter auf und so soll es die nächsten drei Tage auch bleiben. Zufällig erfahren wir, dass die nächsten Tage die Osterfeiertage anstehen - wir haben durch die lange Wanderung das Gefühl von Zeit verloren.
Unser Plan ist es zuerst den Vulkan Ruapehu im Süden zu umkreisen und dann zwischen den beiden Vulkanen Mt. Ngauruhue und Ruapehu durch Richtung Westen nach Whakapapa zu gehen. Am dritten Tag wollen wir wieder entlang des Te Araroa über das Northern Crossing nördlich des Mt. Ngauruhue zur SH46 gelangen. Die Tagesetappen sind ansprechend und jeweils zwischen 8 und 11 Stunden lang. Felix will uns begleiten.
22.04.2019 Tongariro National Park Part 1
Just as we arrive in Ohakune the clouds break, and the sun comes out. The weather is supposed to stay like that the next three days. We are told that it is Easter break – we have totally lost track of time.
Our plan is to circle the volcano Mt. Ruapehu in the south, walk through the valley in the middle of Mr. Ngauruhue and Ruapehu and head west to Whakapapa. On the third day we want to follow Te Araroa over Northern Crossing to the north of Mt. Ngauruhue to the SH46. This will be rather exhausting with a 8 to 11 hours hike every day.
22.04.2019 Tongariro National Park Teil 2
Am ersten Tag wandern wir von Okahune meist allein zunächst über die Mangaehuehu Hut zur 1550 m hoch gelegenen Rangipo Hut, auf der wir eine sternenklare Nacht verbringen. Am nächsten Tag müssen wir bis Whakapapa kommen, da die Hütten auf dieser Etappe meist Monate vorher ausgebucht sind.
Wir wandern über eine riesige Lavawüste und erreichen nach drei Stunden die Ohinepango Quellen, die als großer Strom direkt aus dem Berg sprudeln. Nach einer Pause gehen wir weiter, vorbei an der Waihohonu Hütte, über den Sattel zwischen dem Mt. Ruapehu und Ngauruhue und dann hinab nach Whakapapa. Der Campingplatz dort ist zwar wegen der Osterfeiertage sehr voll, wir bekommen aber doch noch einen Platz für unser Zelt zugewiesen.
22.04.2019 Tongariro National Park Part 2
During the first day we are mostly alone. We hike to Mangaehuehu Hut and the 1550 m high Rangipo Hut where we spend the starry night. Tomorrow we need to get to Whakapapa because the huts along this leg are usually booked out months before.
We walk across a massive lava desert and after three hours we reach Ohinepango springs. After a short break we continue past Waihohonu Hut over the saddle between Mt. Ruapehu and Mt. Ngauruhue and descend to Whakapapa. The camping ground there is very busy due to Easter, but we are lucky and find a space to put up our tent.
22.04.2019 Tongariro National Park Teil 3
Bereits um kurz nach 6 Uhr morgens starten wir zum Northern Crossing. Zunächst geht es zwei Stunden einsam und fast eben zur Manatepopo Hütte. Man hat uns vorab schon gewarnt, dass der Samstag vor Ostern der beliebteste Tag für diese Tour ist. Doch was wir jetzt erleben sprengt all unsere Vorstellungen: vom nahen Parkplatz strömt eine nicht endend wollende Karawane entlang des Tracks. Der Hüttenwart auf der Manatepopo Hütte meint, dass sicherlich mehr als 5000 Wanderer diese Tour heute unternehmen. Die Tour dauert ungefähr 8 Stunden, ist 15 km lang und man überwindet 1000 Hm - also nicht unbedingt eine Tour für Jedermann. Wir haben noch nie so viele Wanderer auf einer Bergtour gesehen! An den aufgebauten Plumpsklos bildeten sich lange Schlangen. Die örtliche Bergwacht hat entlang des Tracks nur für diesen Tag Posten aufgebaut, um rechtzeitig bei einem Unfall vor Ort zu sein. Wir gehen im Gänsemarsch den Berg hinauf und hinunter. Sicherlich, die Landschaft ist sehr eindrucksvoll entlang der aktiven Vulkanlandschaft, doch viele der Wanderer scheinen überfordert mit den Anforderungen der Tour.
Am nächsten Tag wandern wir entlang des 42 Travers Tracks wieder einsam weiter Richtung Norden.
22.04.2019 Tongariro National Park Part 3
We take off at 6 AM and head towards Northern Crossing. First, we walk to Manatepopo Hut for two hours without a soul around. We have been warned that the Saturday before Easter is the most popular day amongst tourists and locals to do this exact hike. But what we witness now blows our minds: from the close-by parking space there is a never-ending line of people walking along the track. The hut warden on the Manatepopo Hut is convinced that at least 5000 people will hike along this trail today. The hike takes around 8 hours, is 15 km long and there is a difference in height of 1000 m – so not really a hike for everyone. Never have we seen this many people in the mountains!
People are queuing to visit the outhouse and the local mountain rescue team has stationed people along the trail just in case something happens. We follow the line of people up and down the mountains. Of course, the scenery along this active volcano landscape is impressive but many of the people can’t cope with the difficulty of this hike.
During the next day we are alone again, and we head north along the 42 Travers Track.
04.05.2019 Tongariro National Park nach Hamilton
Die letzten zwei Wochen führte uns der Te Araroa durch die größten Wäldern Neuseelands. Bis in die späten 70ger Jahre wurden die Wälder Neuseelands rigoros abgeholzt. Erst Anfang der 80ger Jahre setzte nach massiven Protesten von Umweltschützern ein Umdenken im Land ein. Die verbleibenden Wälder wurden unter Schutz gestellt. Viele Flächen von ehemaligen Wäldern wurden unter Schutz gestellt. Seit einiger Zeit ist es in ganz Neuseeland verboten heimische Bäume zu fällen.
Durch einen dieser renaturierten Abholzgebiete führt uns der 82 km lange Timber Trail. Der Trail wurde vor einigen Jahren entlang einer aufgelassenen Eisenbahnlinie gebaut. Der Trail ist nur offen für MTBs und für Wanderer. Der Prozess der Wiederherstellung der Wälder wird entlang des Tracks erklärt. Anhand von vielen Schautafeln entlang des Trails kann man beobachten, wie sich die Vegetation und die Population der Vögel von der dunklen Vergangenheit erholen. Bis die Bäume allerdings ihre alte Pracht und ursprüngliche Größe erreichen, müssen noch mindestens 100 Jahre vergehen.
Nach dem Timber Trail steht als nächstes Highlight die Besteigung der Pirongia Berge an. Mit knapp 1000 Hm wird der Pirongia unser letzter großer Berg. Auch die Berghütte am Gipfel wird unsere letzte sein auf unserem Weg zum Cape Reigna. Bis Cape Reigna sind es von Hamilton noch 760 km.
04.05.2019 From Tongaririo National Park to Hamilton
During the last two weeks we followed Te Araroa through the biggest forrests in New Zealand. In the 70s the natural forrests of New Zealand were almost completely cut down. Only in the 80s did the government declare national parks to protect flora and fauna. Now it is forbidden to cut down indigenous trees.
This 82 km long Timber Trail is one of these protected areas. It follows a closed down railway and is only open for hikers and mountainbikers. Infomative panels explain how the flora and fauna is recovering but until the trees reach their original state another 100 years have to pass.
After the Timber Trail the next highlight are the Pirongia Mountains. 1000 meters high the Pirongia is our last mountain to climb before we get to Cape Reigna. From Hamilton to Cape Reigna it is 760 km to go.
07.05.2019 Von Hamilton nach Auckland
Dieses Teilstück des Te Araroa wird von vielen Wanderern übersprungen, da große Abschnitte der Strecke auf Teerstraßen gegangen werden. Wir gehen zunächst mal nach Norden auf dem neu gebauten Fahrradweg am Ufer des Waikato Rivers aus Hamilton heraus. Von Ngaruawahia geht es dann in den dichten Wald der Hakarimata Range. Mitten im Wald finden wir eine kleine Wiese, wo wir unser Zelt aufschlagen.
Die nächsten Tage gehen wir dann abwechselnd auf Feldern und Straßen bis Mercer, wo wir uns dann doch entschließen, die restlichen 50 km nach Auckland zu trampen. Ein freundlicher Autofahrer nimmt uns mit und fährt uns gleich bis zur Fähre nach Devonport in der Stadtmitte von Auckland. Es ist für ihn zwar ein Umweg von 30 min, aber so sind die Einheimischen hier: freundlich, nett und immer hilfsbereit.
07.05.2019 From Hamilton to Auckland
Many hikers skip this part of Te Araroa because you have to walk along a paved road. We leave Hamilton behind us, heading north by following the newly built biker path on the bank of Waikato River. From Naruawahia to the Hakarimata Range we walk through a thick forrest. There is a clearing where we put up our tent.
The next couple of days we walk over fields and down streets to Mercer where we finally decide to hitchhike the last 50 km to Auckland. A friendly driver takes us straight to the ferry to Devonport in the centre of Auckland. It is a detour of 30 min for him but this is what the locals are like: friendly, polite and always helpful.
09.05.2019 Von Auckland nach Stillwater
Von Devonport führt der Te Araroa zunächst entlang der Küste. Viele großartige Villen säumen den Weg. Nach ungefähr 20 km haben wir den Stadtrand von Auckland erreicht. Wir stehen vor dem Okura Fluss und seinem Delta ins Meer, das nur bei Ebbe durchquert werden kann. Ebbe soll heute um 16:30 sein. Um kurz vor 16 Uhr gehe ich ohne Rucksack in den Fluss, um zu testen, wie tief das Wasser ist. Die Routenbeschreibung empfiehlt zwischen der 3. und 4. weißen Stange den Fluss zu durchqueren. Die Stangen wurden angebracht, um den Flussverlauf bei Flut zu markieren. Bei meinem Testgang reicht mir das Wasser bis zur Hüfte: wir können mit unseren Rucksäcken durch! Das Mündungsdelta nach der Flussüberquerung ist mittlerweile fast trocken, so dass wir diagonal durch das Delta bis zum Campingplatz in Stillwater kommen. Der Campingplatz ist für TA Wanderer kostenlos, sogar eine Duschmarke gibt es noch dazu.
09.05.2019 From Auckland to Stillwater
From Devonport Te Araroa follows along the coast line. There are many mansions along the coast. After around 20 km we reach the outskirts of Auckland. We are in front of the Okura River delta that can only be crossed when there is low water, which is supposed to be at 16:30 today. At 16 o’clock I try going through to see how deep the water is. The route description says to cross between the 3rd and the 4th white pole. The poles have been placed to show where the river is at high water. The water comes up to my hips: we can cross with the backpacks! After crossing the delta the river is almost dry so we can walk through the delta to get to the camp ground in Stillwater. The camp ground is free of charge for TA hikers and we even get a mark for showering.
15.05.2019 Von Stillwater bis Whangarei
Von Stillwater geht es über Asphaltstraßen bis Orewa und weiter entlang am Strand bis Wenderholm. Dort steigen wir dann auf ein Kajak um und paddeln bis Puhoi. Es gibt hier keinen Weg – das Paddeln ist ein Teil des Te Araroa. Das Kajak hat uns Cindy und Steven geliehen. Wir haben Cindy in den Pirongia Bergen südlich von Auckland getroffen und einen Besuch bei ihr in Orewa vereinbart, da der Te Araroa doch direkt an ihrer Haustüre vorbeiführt. Was für eine Gastfreundschaft!
Am nächsten Tag ist das Wetter trotz schlechter Vorhersage gut und wir gehen los. Im Dome Forest schlägt das Wetter aber plötzlich mit voller Wucht um. Sturzflutartiger Regen und Sturmböen sausen über uns hinweg. Mitten im Busch finden wir einen geschützten Platz, auf dem wir, inzwischen total durchnässt, unser Zelt aufbauen. Im Zelt wechseln wir schnell unsere nasse Kleidung und verschwinden rasch in unseren Schlafsäcken. Heulend zischt der Wind über den Grat. Zum Glück ist kein hoher Baum in der Nähe des Zeltes, der uns durch herabfallende Äste gefährden könnte.
Am frühen Morgen ist der Spuk wieder vorbei. Vor dem Start ziehen wir unsere nasse Kleidung vom Vortag an, um sie während des Tages am Körper zu trocknen.
Die nächsten Tage geht es meist entlang endloser Sandstrände, bis wir von Waipu nach Whangarei trampen, um unsere Essensvorräte für die nächsten Etappen wieder aufzufüllen.
15.05.2019 From Stillwater to Whangarei
From Stillwater we follow asphalt roads to Orewa and along the beach to Wenderholm. Here we get into a kayak and paddle until we reach Puhoi. there is no path here – the kayak is part of Te Araroa. We borrowed the kayak from Cindy and Steve. We met Cindy in the Pirongia Range south of Auckland and promised to visit her in Orewa as Te Araroa is practically at her doorsteps. Thank you for your hospitality!
The weather the next day is very good, even though bad weather was predicted. We start walking and in Dome Forest the weather suddenly changes. It’s pouring rain and a storm is raging. In the middle of the bushes we find a sheltered place where we can put up our tends. We are completely soaked by now and once inside we take off our wet cloths and jump into our sleeping bags. The wind is howling outside. Luckily there are no trees nearby that could pose a danger with falling branches.
In the morning the storm has passed. We put on the wet clothes from yesterday so they can dry on our bodies.
The next couple of days consist of endless walks on beaches until we reach Waipu where we hitchhike to Whangarei to stock up our food supplies.
21.05.2019 Von Whangarei nach Pahia
Von Pahia sind es noch 250 km bis zum Cape Reinga. Wir biegen somit langsam auf die Zielgerade des Te Araroa, der 90 Mile Beach, ein!
Eigentlich wollten wir einen Pausentag in Whangarei einlegen, doch das Wetter ist einfach zu gut, um zu bummeln. Der für Neuseeland typische Mai Regen bleibt bisher aus - uns ist das nur recht.
Wir durchqueren einige Flussmündungen, bei denen wir genau auf die Tide achten müssen. Zum Glück ist Ebbe meist um die Mittagszeit, sodass wir die Überquerungen des Horahora River und des Taiharuru River problemlos schaffen.
Die Gegend ist jetzt sehr abwechslungsreich. Neben den Flussüberquerungen geht es entlang an tollen Stränden und Buchten. Dann führt der Te Araroa wieder Inland durch eine meist bewaldete Hügellandschaft, die abwechselt mit Weidelandschaft und tollen Ausblicken hinaus auf die Inselwelt der Küste.
Meist gehen wir allein auf dem Te Araroa. Die letzten Wochen sind wir keinem Wanderer mehr begegnet. Wir sind uns gar nicht bewusst, ob Tage vor oder hinter uns noch Wanderer in Richtung Norden unterwegs sind. Durch Zufall treffen wir beim Warten auf die Fähre von Russell nach Pahia ein Paar aus den Niederlanden, ein Paar aus den USA und Felix aus England, der mit uns im Süden gestartet ist. Nach einem großen Hallo gehen wir gemeinsam Frühstücken.
21.05.2019 From Whangarei to Pahia
From Pahia it is only 250 km to Cape Reinga. This means we are on the finishing straight, the 90 Mile Beach!
Originally we wanted to take a day off in Whangarei but the weather is simply too good for that. The for New Zealand typical rain in may has not come yet. We have to cross some deltas and watch the tide – but luckily low water is around noon so we can cross the Horahora River and Taiharurur River without problems.
The scenery is varied now. The path crosses over deltas, goes along breathtaking beaches and bays. The next minute we are walking through forests or over hills with great views of the sorrounding islands.
Most of the time we are by ourselves. The last couple of weeks we have not seen any other hikers. We don’t really know if there is anybody a day ahead of us or behind us. Coincidentally, while waiting for the ferry from Russell to Pahia, we meet a couple from the netherlands, a couple from the USA and Felix from the UK. After a big hello we go and eat breakfast together.
24.05.2019 Von Pahia zur Mangamuka Bridge
Wir brechen von Pahia sehr früh auf und passieren schon bald Waitangi, wo 1840 der Vertag zwischen den Maori und den Siedlern unterschrieben wurde. Der Tag der Unterschrift gilt als der Geburtstag Neuseelands und wird dementsprechend als Nationalfeiertag gefeiert. Kurz vor Kerikeri führt der Te Araroa am ältesten Steinhaus Neuseelands vorbei und nach weiteren vier Kilometer kann man den spektakulären Rainbow Wasserfall bestaunen. Ohne große weitere Höhepunkte kommen wir dann zur Puketi Forest Hut, in der wir übernachten. Der Weiterweg durch den Puketi Forest geht entlang einer Forststrasse. Die Route des Te Araroa wurde vor einiger Zeit wegen des Kauri dieback geändert. Wir treffen jedoch am Abend einige Einheimische, die uns dringend empfehlen die alte Route durch den Wald zu wählen, da diese jetzt fertig renoviert ist. Wir folgen dem Rat.
Entlang einer Forststrasse geht es bald in einen tollen Kauri Wald und hinunter in die Schlucht des Waipapa Rivers, dem wir abenteuerlich im Flussbett folgen. An einer Abzweigung geht es dann in einer Schlucht eines Nebenflusses des Waipapas hinauf bis zum Apple Dam Camp, einem kleinen Zeltplatz für fünf Zelte. Der nächste Tag führt uns auf Forststrassen zur Manganuka Brücke.
24.05.2019 From Pahia to the Mangamuka Bridge
In Pahia we wake up very early and very soon we pass Waitangi where the Maori signed the Treaty of Waitangi in 1840. That day is considered New Zealand’s
birthday and is a national day in the country.
Just before we reach Kerikeri Te Araroa passes the oldest stone house in New Zealand and another four kilometers later we walk past the rainbow waterfall. Without any further highlights we get to
Puketi Forest Hut where we spend the night. Te Araroa now follows a forrest road. The route of Te Araroa was changed some time ago because of the Kauri dieback but we meet locals that tell us to
walk along the old route through the forest because this road has just been renovated.
Along a forrest road we soon walk through a impressive kauri forrest, through the valley of the Waipapa River and along the riverbed. At a crossing we follow the riverbed of a tributary all the
way to the Apple Dam Camp, a camp for five tents. The next day we follow the road to the Manganuka Bridge.
30.05.2019 Von der Mangamuka Brücke zum Cape Reinga (Ende)
Wir sind am Ziel Cape Reinga nach 128 Tage, 3000 km und vielen tausende von Höhenmetern angekommen. Die letzten Tage haben uns nochmals alles abverlangt.
Von der Mangamuka Brücke gehen wir zwei Tage im Morast des Raetea Forest. Ein steiler, manchmal total zugewachsener Weg führt entlang eines Bergkammes. Es geht kurz vor der 90 Miles Beach nochmals auf 700 m hoch. Der nachfolgende Herekino Forest vor Ahipara, dem Startort zur 90 Mile Beach, ist wegen des Kauri Dieback leider gesperrt. Wir müssen daher nach Kaitaia und Ahipara trampen, die stark befahrene SH1 ist zu gefährlich um dort entlang zu gehen. Vier Tage gehen wir anschliessend entlang der 80 km langen 90 Mile Beach. Starker Gegenwind treibt uns dort den Sand ins Gesicht. Links von uns brandet das Meer unentwegt mit großen Wellen an. Wir sehen oft kaum einen Kilometer weit. Die Landschaft verschwindet in der Ferne schnell im Dunst der Gischt. Der Sandstrand ist hart genug zum Gehen. Am Ende des Te Araroas fällt uns dieser Abschnitt dann doch leichter als gedacht. Viele Wanderer Richtung Süden scheitern hier schon am Anfang ihrer Tour. Blasen, Durst und das schwere Gewicht des Rucksacks fordern ihren Tribut berichtet uns Paul, der Besitzer eines Zeltplatzes am Utea Park.
Wir gehen vom Cape Reinga noch drei Stunden weiter entlang der schroffen Küste, und beenden auf dem Zeltplatz in der Tapotupotu Bay unsere Te Araroa Wanderung. Besonders toll fanden wir auf den letzten Abschnitten die Begleitung von Felix aus England, den wir vom Start in Invercargill kennen. Auch Roman, Miles und Heather beenden mit uns den Trail und gehen mit uns gemeinsam die letzten 14 Tage. Roman geht dabei die letzten 100km an einem Stück durch - tolle Leistung. Am Abend in der Tapotupotu Bay legen wir alle unsere Essensvorräte auf den Tisch und feiern mit einem gemeinsamen Festmenü unseren Abschluss.
Am nächsten Morgen dann kann der Abschied vom Trail dramatischer nicht sein: Windböen mit Starkregen und Blitz und Donner ziehen über unser Zelt hinweg. Das schöne Wetter der letzten Wochen bricht total zusammen. Eine Kaltfront zieht vom Süden kommend durch und bringt den ersten Schnee auf der Südinsel. Uns kanns egal sein: wir sind durch.....
30.05.2019 From the Mangamuka Brücke to Cape Reinga
After 128 Days, 3000 km and climbing many thousends of meters we have arrived at our destination Cape Reinga. The last couple of days were very exhausting.
From the Mangamuka Bridge it is a two day walk through the Raetea Forest. A steep trail, partially completely covered by plants, goes along a mountain creast. Just before the 90 Miles Beach we have to climb to 700 m again. The following Herekino Forest before Ahipara where the 90 Miles Beach starts is closed due to Kauri dieback. So we have to hitchhike to Kaitaia and Ahipara because the SH1 is too dangerous for walking. We follow the 90 Mile Beach for 4 days. There was strong headwind that blew the sand in our faces. On our left side the waves of the rough sea keep breaking. Usually we don’t see further than one Kilometer. The surface of the sand is hard enough to walk on it. Many hikers that start Te Araroa in the North already give up after this beach. Blisters, thirst and the heavy backpack are just too much for them tells us Paul, the owner of the camp ground.
After getting to Cape reinga we follow the coastline for another three hours and end our hike at the Tapotupotu Bay camp ground. The best about this last part was that we walked it with Felix who we met in Invercargill and also Roman, Miles and Heather. Roman does the last 100 km in one go – very impressive. In the evening in Tapotupotu Bay we put together our left over food and celebrate with a feast.
The goodbye on the next day cannot get more dramatic: gusts of wind with rain, lightning and thunder blow over our tent. The nice weather of the last couple of weeks is gone. A cold front is approching from the south and brings the first snow on the south island. We don’t care: we made it!
Gabi und Norbert (Sonntag, 28 April 2019 20:51)
Mensch Ihr zwei, da träumt man von einem Fernwanderweg abseits der Touristen und dann so was … Wir wünschen Euch noch viele einsame Stunden und Wege abseits davon. Danke für die schönen Bilder. Liebe Grüße Gabi und Norbert
Gabi (Mittwoch, 03 April 2019 21:40)
Servus Ihr zwei, was für ein Kulturschock - nach so viel Einsamkeit wieder auf die Zivilisation zu stoßen. Ich kann es nachvollziehen wenn wir Radltouren machen - auch nur über 5 oder 6 Stunden abseits der Zivilisation - die Ruhe ist überwältigend und wir genießen sie. Ich wünsche Euch noch viel Ruhe und Entspannung abseits von all dem Trubel - liebe Grüße Gabi
Gabi und Norbert (Mittwoch, 13 März 2019 21:40)
Servus Ihr zwei Wanderer, vielen lieben Dank für die tollen Bilder und Berichte. Wir fiebern und leiden mit Euch und hoffen das Wetter wird wieder besser. Gönnt Euch diverse Ruhepausen, denn wer weiß, was noch kommt. Alles Gute weiterhin und wir verfolgen Euch … Liebe Grüße Gabi und Norbert